GENGIS KHAN - Possessed By The Moon
Mehr über Gengis Khan
- Genre:
- Power Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Stormspell Records
- Release:
- 27.05.2022
- Possessed By The Wolf
- In The Name Of Glory
- Extreme Power
- Eternal Flame
- Possessed By The Moon
- Sandman
- The Wall Of Death
- Long Live The Rebels
Wenig zielstrebiger Mix aus Power und Heavy Metal mit klaren Schwächen beim Gesang.
Dschingis Khan war ein legendärer oder fast sogar schon mythischer Anführer der Mongolen im 13. Jahrhundert und stand wenig überraschend daher auch schon Pate für den Namen verschiedenster Bands. So auch im Falle der Italiener GENGIS KHAN, die bereits seit einigen Jahren ihr Unwesen im europäischen Untergrund treiben und dieser Tage über das US-Label Stormspell Records ihr drittes Langeisen "Possessed By The Moon" an den Start bringen.
Versprochen wird im Promotext dabei klassischer Heavy Metal, weshalb die Platte auch sofort meine Aufmerksamkeit weckte. Beim Opener 'Possessed By The Wolf' ist die Enttäuschung dann aber entsprechend groß, denn anstatt galoppierender Riffs und singender Leads bietet die Nummer einen so offensichtlichen POWERWOLF-Abklatsch, dass ich nur enttäuscht den Kopf schütteln kann. Erschwert wird mir der Zugang zur Musik des Quintetts zusätzlich von Sänger Frank Leone, dessen Stimme doch reichlich eingeschränkt ist und meist sogar eher an Sprechgesang als an typische Heavy-Metal-Vocals erinnert. 'In The Name Of Glory' ist musikalisch da schon deutlich eigenständiger unterwegs und serviert gerade im Bereich der Gitarren einige wunderbare Glanzmomente. Zünden tut aber auch diese Nummer nicht so richtig, denn erneut stehen die Keyboards mir deutlich zu weit im Vordergrund und die Gesangspassagen ziehen mich wieder mit ihrem gewöhnungsbedürftigen Timbre aus dem Hörgenuss heraus. Ein Umstand der sich unglücklicherweise durch das gesamte Album ziehen wird und entsprechend auch meine Endnote maßgeblich beeinflusst.
Doch bevor hier ein falscher Eindruck aufkommt, bei aller Kritik gibt es auch durchaus einige Lichtblicke zu vermelden. So fällt Leones stark eingeschränkter Stimmumfang etwa bei flotten und fast schon thrashigen Nummern wie 'Extreme Power' lange nicht so sehr ins Gewicht und prompt können die Italiener mich erstmalig wirklich aus dem heimischen Sitz reißen. Leider sind diese Momente aber viel zu spärlich gesät auf "Possessed By The Moon" und müssen zu oft sogar Balladen wie 'Eternal Flame' weichen, die erneut dank eines klaren Mangels von eingängigen Hooklines einfach so überhaupt nicht funktionieren wollen. Von den immer wieder kitischigen Keyboard-Einsätzen haben wir da noch garnicht gesprochen.
Nein, "Possessed By The Moon" ist wahrlich keine wirklich Offenbarung und präsentiert insgesamt eine Band, die selbst ihre eigenen Stärken nicht so recht einschätzen kann. So bekommt man anstatt einem Mix aus Speed und klassischem Heavy Metal, der den Italienern wohl am besten zu Gesicht stehen würde, eine schwermetallische Interpretation von Power Metal serviert, die gerne ein wenig auf den POWERWOLF-Hypetrain aufspringen würde. Dazu fehlt einfach nur gerade gesanglich das nötige Handwerkszeug, während die technische Performance in allen anderen Bereichen übrigens tadellos ist.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs