GENTLE GIANT - The Missing Piece
Mehr über Gentle Giant
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Chrysalis Records
- Release:
- 29.03.2024
- Two Weeks In Spain
- I'm Turning Around
- Betcha Thought
- Who Do You Think You Are
- Mountain Time
- As Old As You're Young
- Memories Of Old Days
- Winning
- For Nobody
Sanfter Übergang zu neuen Ufern.
GENTLE GIANT war eine britische progressive Rockband, die zwischen 1970 und 1980 munter in der Musikszene mitgemischt hat. Immerhin stehen in der Zeit elf Alben zu Buche. War GENTLE GIANT zu Beginn für ausufernde, komlexe Songstrukturen bekannt, so hat sich der Sound der Band gegen Ende der Karriere sehr geändert. Das hier vorliegende "The Missing Piece" von 1977 gilt als Übergangsalbum zwischen dem kopflastigen Anfangstagen und dem eher dem Softrock zu zuordnenden späteren Werken der Band. Steven Wilson (u.a. PORCUPINE TREE) hat sich dieser Scheibe nun angenommen und sie soundtechnisch veredelt.
Ich mag Übergangsalben sehr gerne. Man kann den alten Spirit noch heraushören, trifft aber zunehmend auch auf neue Aspekte im Sound einer Band. Als Beispiele für gelungene Scheiben dieser Art gilt unter anderem DEATH mit "Spiritual Healing" oder auch VOIVOD mit "Nothingface". Es sind oftmals die Gegensätze, die auf solchen Platten zum Vorschein kommen, so auch auf "The Missing Piece". Der Kontrast zwischen dem abschließenden, komplexen 'For Nobody' und einer beinahe punkigen Nummer wie 'Betcha Thought' könnte größer nicht sein. Wobei GENTLE GIANT immer versucht hier eingängige Melodien in die Stücke einzubinden. Generell ist GENTLE GIANT dafür bekannt gewesen immer ein wenig mehr die Grenzen zwischen den Stilen auszuloten, als es andere Bands taten. 'Mountain Time' ist beispielswesie eine gelungene Melange aus Soul und funkigen Klängen. Sehr abwechslungsreich das Ganze.
Man kann den Versuch,l den Sound in eine andere Richtung zu drücken, daran heraushören, dass die LP-Seiten einen völlig unterschiedlichen Charakter haben. Während die A-Seite durchaus proggige Strukturen aufweist, gleichzeitig aber den Versuch unternimmt (noch) mehr Eingängigkeit zu generieren und so neue Fanschichten zu akquieren, ist die B-Seite hingegen primär für die alten Fans interessant. Hier sind die Stücke länger und auch wesentlich vielschichtiger als auf der A-Seite. Generell ist aber dennoch viel Musik in den einzelnen Stücken vorhanden, egal ob die nun über sieben Minuten lang sind oder nur dreieinhalb.
Wie dem auch sei: Der überarbeitete Sound von Steven Wilson ist druckvoll und gibt dem Album neue Impulse, ohne den Geist der Orignalveröffentlichung zu ignorieren. "The Missing Piece" macht Spaß und ich verstehe nicht, warum das Album damals nicht so recht bei den Fans zündete, schlecht ist es auch nach all den Jahren nicht und musikalisch kann man bei dem Album viel erleben.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Colin Büttner