GENUS ORDINIS DEI - Glare Of Deliverance
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2020
Mehr über Genus Ordinis Dei
- Genre:
- Symphonic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eclipse Records
- Release:
- 04.12.2020
- Ritual
- Hunt
- Edict
- Examination
- Torture
- Judgement
- Dream
- Abjuration
- Exorcism
- Fire
Die Symphonic-Death-Metal-Vollbedienung.
RHAPSODY auf Death Metal? Nicht ganz, aber zumindest kam mir dieser Gedanke als erstes, als "Glare Of Deliverance" lief, denn der Bombast und die Omnipräsenz von Streichern und Bläsern weckt Erinnerungen an die italienischen Landsmänner (in welchem Lineup auch immer). "Glare Of Deliverance" ist auf jeden Fall ultrafett produziert, hier wird geklotzt und nicht gekleckert, es ist ein wirklich gut gemachtes, aber auch sehr generisches Genre-Album.
Doch damit wollte sich GENUS ORDINIS DEI nicht zufrieden geben, hat mit Hilfe von Crowdfunding zu jedem Track ein zusammenhängendes, professionell abgedrehtes Filmchen erstellt und nennt dies "The First Metal Music Series". Das Album beziehungsweise die Serie befasst sich mit der Geschichte der jungen Eleanor, die wegen Hexerei von der Inquisition verfolgt wird. Zum Zeitpunkt dieses Reviews sind, soweit ich es richtig überblicke, fünf Teile der Serie online, welche durchaus unterhaltsam ist und sich rein produktionstechnisch nicht hinter anderen Streifen verstecken muss. Ich muss gestehen, dass "Glare Of Deliverance" ohne den Film nur mäßig gut funktioniert, zu ähnlich sind die Songs, der Einsatz der symphonischen Instrumente folgt einem immer gleichen Muster und spielt meistens eigentlich nur mehr oder minder das Gleiche wie die Gitarren, was zwar eine Wall Of Sound schafft, jedoch auf Dauer etwas ermüdend ist.
Herzstück von Album Nummer drei ist jedoch ohne Frage das 16-minütige 'Fire', ich bin ehrlich: Mehr hätte ich eigentlich nicht gebraucht, aber gut. Die Viertelstunde vergeht wie im Fluge, ist sehr intelligent arrangiert und auch ohne visuelle Unterstützung ein Glanzstück.
Da der Vergleich mit RHAPSODY etwas hinkt, denke ich, das FLESHGOD APOCALYPSE hier gute Klangpaten abgeben könnten, auch wenn die Fleischgötter noch etwas extremer vorgehen.
Ich ziehe auf jeden Fall meinen Hut vor diesem Mammut-Projekt, dass GENUS ORDINIS DEI hier auf die Beine gestellt hat!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke