GERM - Grief
Mehr über Germ
- Genre:
- Depressive Black Metal/Post-Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eisenwald
- Release:
- 10.01.2014
- Intro
- Butterfly
- The Stain Of Past Regrets
- Departures
- Memorial Address
- An End
- Beneath The Cliffs
- Blue As The Sky, Powerful As The Waves
- How Can I?
- I Can See It In The Stars
- It's Over...
- Withering In Hell
- Ghost Tree Pt. 3
Ein Album voller Widersprüche
Wenn sich grandiose Bands wie AUSTERE auflösen, wendet man sich als trauender Fan an die Nebenprojekte der Musiker. Im Falle von GERM wäre es vielleicht nicht verkehrt gewesen herauszufinden, in welche Richtung diese Gruppe geht, denn hier wird einfach alles auf den Kopf gestellt.
Einer der markantesten Songs ist 'The Stains Of Past Regrets'. Fans von AUSTERE werden beim Hören sicherlich einen gewissen Wiedererkennungseffekt bemerken, vor allem wenn der Gesang einsetzt, doch schon jetzt hört man, dass beide Bands eigentlicht nicht vergleichbar sind. Neben einigen ziemlichen flotten Industrial-Beats überrascht der Refrain mit Klargesang und später kommt noch ein Solo aus den Boxen, das in jeder guten Heavy-Metal-Band problemlos integriert werden könnte.
Dieses aneinanderreihen von Gegensätzen taucht in den Songs immer wieder auf. So klimpern bei 'Withering In Hell' seichte Keyboardmelodien parallel zu dem gutturalen Gesang. Ein weiteres Beispiel wäre noch 'Memorial', wo man schon fast von einer fröhlichen Stimmung sprechen könnte. Wie geht das denn? Black Metal, der fröhlich klingen kann? GERM macht es möglich! (Schunkelrhythmen zu Keifgesang? - PK) Wer eine Schippe drauf gelegt haben möchte, sollte sich auch 'Butterfly' zu Gemüte führen. In dieser Nummer singt Tim ein Duett mit Audrey Sylvain und ihre liebliche Stimme bildet hier den für dieses Album so typischen krassen Kontrast zu den Black-Metal-Elementen. Im Wechsel zwischen Tradition und neuen Ufern nimmt sich GERM die künstlerische Freiheit sich völlig uneingeschränkt austoben zu können. Dieses Austoben benötigt Zeit und so überrascht es nicht, dass die Lieder immer wieder die Sechs-Minuten-Marke problemlos knacken.
Gerade während der ersten Durchläufe habe ich mich mit der Musik ziemlich schwer getan. Doch mittlerweile finde ich diese Experimentierfreude gerade zu genial. Es greift alles nahtlos ineinander, wirkt nicht künstlich und zeigt wunderbar wie wandelbar diese Musiksparte sein kann.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hang Mai Le