GESTALTE - Gestalte
Mehr über Gestalte
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Heidens Hart Records
- The Void
- Pazuzu (Winged King Of The Desert Spirits)
- Drawing Power From The Void
- At The Plains Of Madness
- Op naar hed woud der smarten
Die 3T-Demo: Traditionell, Talentiert und im Tapeformat!
Traditioneller Black Metal; dass ist es was „Gestalte“ wohl am besten beschreibt. Auf der Achtundzwanzig Minuten langen Demo erwartet den Hörer eine Kaskade an düsteren Riffs, keifendem Gesang und wummernder, dumpfer Double Bass Drum. Hier gibt es keine depressiven Akustik-Riffs oder Keyboardgedudel, nur die nackte Gewalttätigkeit zweier Gitarren und Instrumentkumpanen, im Stil der alten Behemoth.
'The void' nennt sich das Intro des Tonträgers mit der aschgrauen Verpackung und es beginnt summend, mit leichten Chorgesängen im Hintergrund. Ganz klassisch eben, allerdings sehr atmosphärisch und dadurch vergisst man doch glatt über dieses, wohl eines der hartnäckigsten, Black Metal Klischees zu lachen.
Nach dem - wie üblichen - sanften Auftakt kommt der plötzlich verzerrte, schnellere Song. Für den geschulten Hörer wohl kaum überraschend, doch ist es schön zu wissen, dass es noch Dinge gibt auf die man sich verlassen kann.
Und nebenbei ist 'Pazuzu (Winged King Of The Desert Spirits)' absolut kein Song der sich verstecken muss: Solides Midtemporiffing, wummerndes Schlagzeug und das über allem schwebende Geschrei machen einen mehr als ordentlichen Eindruck. Einige kurze Tempowechsel sorgen für das nötige Quantum Abwechslung und alles in allem ist der Song eine ordentliche Nummer!
Darauf folgend schwebt 'Drawing Power From The Void' aus der Anlage und das überraschend langsam. Eindeutig haben GESTALTE hier auf einen epischeren Zweig gezielt und das doch recht erfolgreich. Die Tempowechsel und das häufige Ausklingen der Gitarren sorgt für einen Atmosphäre, in der man leicht gedanklich abschweift, um dann ruckartig wieder zurückgerissen zu werden - von entweder hohem Geschrei oder okkultem Gesang. Über allem schwebt ein leichter Halleffekt, was eindeutig zur Stimmung beiträgt. Eindeutig der langsamste Song der Scheibe, wenn auch nicht so langsam, dass er langweilt.
'At The Plains Of Madness' fügt sich wunderbar an den vorherigen Song. Eigentlich sogar so wunderbar, dass man die Übergänge kaum zu deuten vermag wenn man nicht aufpasst. Auch hier springen die Niederländer zwischen langsamen Riffs und klassischem midtempo Black Metal hin und her. Überhaupt gleicht er seinem Vorgänger und darüber hinaus muss man nicht mehr viel sagen. Überdurchschnittlich, aber nicht wirklich einer besonderen Erwähnung wert.
Last but not least folgt 'Op naar het woud der smarten', mit einem relativ hohen und kaum aggressiven Riff, was zu Anfang doch etwas überrascht. Die Gitarre ändert sich jedoch durch den Rest des Songs nicht wirklich und dasselbe Prinzip dass das gesamte Album beherrscht dringt auch hier wieder durch: Leichtes Schlagzeughämmern im Hintergrund, ziemlich lineare Gitarren und darüber der hie und da auftauchende Gesang. Auch die altbekannten Tempowechsel sind wieder vorhanden. An sich eine nette Sache, aber nach den vorherigen Tracks mit dergleichen Basis langweilt es einfach ein wenig.
Die gesamten Aufnahmen leiden etwas an ihrer Einfallslosigkeit und sind nichts was man nicht schon einmal gehört hätte, aber auch eben kein absoluter Unsinn. Die Musiker haben Talent, die Qualität ist ansprechend und die Songs sind an und für sich auch kein Fehltritt. Einen weiteren Pluspunkt erhalten GESTALTE durch den Fakt, dass ihr Album sowohl als Tape als auch auf CD erhältlich ist, allerdings limitiert.
Man kann wohl guten Gewissens sagen das GESTALTEs gleichnamiges Album eine Empfehlung wert ist und bei nur 5 Tracks geht selbst Kritikern nicht allzu viel kostbare Lebenszeit verloren.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Johannes Lietz