GET DEAD - Honesty Lives Elsewhere
Mehr über Get Dead
- Genre:
- Punk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Fat Wreck Chords
- Release:
- 29.07.2016
- Silence
- Choke
- Dyin' Is Thirsty Work
- Grandiose
- Keep Rowing, Stupid
- She's A Problem
- Monte Carlo
- Cliffs
- Copper To Gold
- Abandoned Suites
- Shook
- Ordnance
Ehrlich, dem Titel zum Trotz<br />
GET DEAD aus Kalifornien spielt Punk, wer jetzt auf das Label schaut und Skatepunk denkt, dürfte sich bei den ersten Tönen des neuen Albums "Honesty Lives Elsewhere" erstaunt die Ohren reiben, denn hier wird eher rauer Folk Punk geboten. Wobei man im Vergleich zu früheren Alben schon deutlich am Gleichgewicht zwischen Folk und Punk in Richtung letzterem gedreht hat. Das wird direkt mit dem Opener 'Silence' deutlich, bevor dann im folgenden und extrem starken 'Choke' doch die akustische Seite der Band hervorgekehrt wird.
Im weiteren Verlauf reichen sich dann verstromte und unverkabelte Stücke munter die Hand, immer geprägt vom rauen, whiskeyverseuchten Gesang und stets erfüllt von dieser charakteristischen Mischung aus Melancholie und ekstatischer Partylaune, die den Folk Punk auszeichnet. Textlich hält sich die Band von politischen Themen fern und kümmert sich um die Höhen, Tiefen und Wirren, die wir alle so im Leben durchmachen. Das passt exzellent zur Musik und bringt in kurzer Zeit zwölf durchweg gelungene Stücke hervor, die erfrischend unterhaltsam klingen. Ausfälle gibt es keine, dafür ein paar echte Höhepunkte.
Jene bereits erwähnten 'Silence' und 'Choke' gehören dazu, aber auch 'She's A Problem' und das abschließende 'Ordnance', mein absoluter Liebling auf "Honesty Lives Elsewhere". Hier wird dann auch nochmal deutlich, dass die größte Stärke von GET DEAD tatsächlich im unverzerrten Bereich und bei den ruhigeren Nummern liegt. Klar, die flotten Punksongs machen Spaß und sind kompetent komponiert, arrangiert und eingespielt, aber in jenen weniger direkten Stücken zeigt sich, dass die Band ihren ehrlichen Sound und stark emotional geprägten Stil auch mit minimalen Zutaten perfekt umsetzen kann.
Insofern ist der Titel des Albums irreführend, denn Ehrlichkeit findet man vor allem mal auf dieser Scheibe und bei GET DEAD. Fans von folkigem Punk, der angenehm rau und wenig poliert daherkommt, sollten "Honesty Lives Elsewhere" definitiv mal anhören und dürften viel Freude damit haben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst