GHöLEM - Matter Without Form, Body Without Soul
Mehr über Ghölem
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- MPTDO
- Release:
- 18.02.2017
- Hearts And Souls
- Veil
- Ghölem's Way
- Eleventh Hour
- Sell Me My Forgiveness
- Implode
- Land Of Mine
- Red Horizon
- Advent
- Risk And Fail
Schlachtfest in Mexiko
Wenn man in seiner frühen Jugend mit CARCASS und SEPULTURA aufwächst, sind grundsätzlich schon alle Voraussetzungen gegeben, auch in der musikalischen Laufbahn ein hübsches Schlachtfest feiern zu können. Die Jungs von GHÖLEM haben eine vergleichbare Sozialisation erfahren und sich schon früh den extremeren Sounds im Business gewidmet. Ihr neues Album zeugt einerseits vom durchdringenden Einfluss der Cavalera-Brüder als auch von der Begeisterung für technisches Songwriting, wie es einst die Briten vorlebten und auch heute noch tun. Was will man also mehr?
Es gibt gar nicht so viele Wünsche, die "Matter Without Form, Body Without Soul" noch offen lässt. GHÖLEM arbeitet mit vielen abgehackten, brachialen Stakkatos; man orientiert sich dabei gerne an der Frühphase ihrer brasilianischen Idole, kompensiert die manchmal sterilen Vorstöße dann aber auch wieder mit feinen Riff-Variationen, wiederkehrenden Tempowechseln und einigen fast schon progressiven Strukturen, die an das spätere Werk von DEATH erinnern. Lediglich bei der Produktion müssen einige Abstriche gemacht werden; hier wird zwar Underground-like sehr rau geholzt, doch die Relation aus omnipräsenten Schlagzeugattacken und nicht ganz so differenziert ausgearbeiteten Gitarrenleads ist nicht immer sonderlich ausgewogen.
Genau das macht GHÖLEM allerdings wieder mit feinen Grooves, herrlichen Offensiven und generell sehr interessantem Songwriting wett. Die Mexikaner kreieren Spannungsbögen, indem sie Elemente aus dem Old-School-Thrash adaptieren und diese gekonnt mit ihrer Todesblei-Basis mischen. Gelegentlich bleibt zwar immer noch etwas Luft nach oben, doch angesichts starker Nummern wie 'Eleventh Hour', 'Implode' und 'Risk And Fail' (allesamt Anspieltipps) verdient die Band definitiv ein Ohr - oder am besten gleich beide!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes