GHOST COMMUNITY - Cycle Of Life
Mehr über Ghost Community
- Genre:
- (Progressive) Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- ROK Music (Just For Kicks)
- Release:
- 26.08.2016
- Rise Up
- Mirror Lakes
- Anything And Everything
- Blue December Morning
- Ghost Community
- Cycle Of Life
Rockiges Pröggchen.
Neben der Tendenz, im Prog immer extreme Wege einzuschlagen, um so neue Klangufer zu erkunden, gibt es hier und da auch Bands, die den entgegengesetzten Weg gehen und sich in Simplizität (geht das im Prog?) üben und eher seichtere Vorbilder haben. GHOST COMMUNITY gehört zur zweiten Gruppe und beruft sich recht deutlich auf STYX, FOREIGNER und andere Vertreter des angeproggten AOR. Finden wir auf dem Debüt "Cycle Of Life" tatsächlich die angepriesene Perfektion, die die Trademarks der genannten Bands 40 Jahre nach deren Blütezeit brühwarm auftischen soll?
Mit 'Rise Up' legt der Fünfer tatsächlich fulminant los. Man könnte fast meinen, hier wird absichtlich aufs Gas getreten, um nicht zu sehr in die Kuschelprog-Ecke gestellt zu werden. Mit der Produktion von Bruce Soord (THE PINEAPPLE THIEF) hat die Band jedenfalls einen Volltreffer gelandet. Jedes Instrument darf den Teil zum Mix beitragen, zu dem es beim Songwriting auch auserkoren wurde und der stimmgewaltige Sänger John Paul Vaughan wird neben den knackigen Instrumentalisten bestens in Szene gesetzt. Das alles ist insofern wenig verwunderlich, da alle beteiligten Musiker schon Erfahrung in anderen Bands gesammelt haben und auf "Cycle Of Life" keine Spur von Debüt-Diletanttismus zu finden ist.
Einige Auseinandersetzungen mit den Briten später ist aber auch deutlich geworden, dass in 52 Minuten das Rad nicht neu erfunden wird. Ist das Schokoladen-Tempo erst einmal gefunden, spielt sich die Band souverän durch die Songs und hat die berühmte Komfortzone erreicht. Bei ein, zwei kurzen Songs wäre das auf Albumlänge kein Problem. Spätestens aber beim 16-Minüter 'Cycle Of Life' fehlt mir irgendwann die Motivation, aufmerksam zu bleiben.
So bleibt unter dem Strich ein Prog-Album, das mehr Rock ist und den Hörer (beabsichtigt?) vor zu vielen progressiven Elementen in Schutz nimmt. "Cycle Of Life" eckt nicht an, und das ist vielleicht genau das Problem.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Nils Macher