GHOST MEDICINE - Discontinuance
Mehr über Ghost Medicine
- Genre:
- (Progressive) Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Uranium Club / Just For Kicks
- Release:
- 24.06.2016
- Crooked House
- Shiver
- Departure
- Desert Spring
- Beautiful World
- Broken Corridor
- Discontinuance
Leicht proggig, viel rockig!
Jared Leach ist der Kopf hinter dem Projekt GHOST MEDICINE, denn das ist im Wesentlichen, was die erste Scheibe unter diesem Namen darstellt. Jared ist der Kern und scharte einige Musiker um sich, um "Discontinuance" einzuspielen. Dabei ragt Colin Edwin, der auch schon bei Avantgarde-Prog-Outfit PORCUPINE TREE den Bass bedient hat, vom Bekanntheitgrad hervor. Akustisch fällt allerdings Sarah Höfer eher auf, die weiblichen Gesang beisteuert.
Entgegen dem Eindruck, den die Liedlängen zuerst erzeugen, handelt es sich bei "Discontinuance" nicht um ein echtes Progressive-Rock-Album, da der progressive Teil eher gering ausfällt. Stattdessen bewegt sich Leach in Rock, Hard Rock und Songwriter-Gefilden mit gelegentlichen Prog-Ausbrüchen und auch manchem schwermetallischen Riff. Progressiv ist GHOST MEDICINE höchstens darin, ständig Stile zu vermischen und dass jeder Song eine andere Facette des musikalischen Universums Leachs darbietet. Dabei entstehen auch mal ungewöhnliche Kontraste, sodass 'Desert Spring' es schafft, mich noch nach einigen Durchläufen zu überraschen, wenn Metal, Melodic Rock und Slide Guitar sich ein Stelldichein geben.
Jared Leach ist sowohl an der akustischen Gitarre wie auch mit Stromunterstützung ein versierter Künstler und singt obendrein angenehm und gut, sodass seine Kompositionen, die er alle im Alleingang geschrieben hat, unbehelligt glänzen können. Zwar ist nicht jede Kombination, jedes Stück gleich beeindruckend, ich denke, jeder Hörer wird Begeisterndes finden und auch das eine oder andere Stück, das keine Euphorie auslöst - bei mir ist das 'Beautiful World - aber im Albumkontext ist das verschmerzbar. Es gibt viel zu entdecken und viel zu genießen und so viele Vergleiche zu ziehen, dass am Ende das Fazit bleibt, dass Leach die große, weite Welt der Rockmusik zu einer ungewöhnlichen Melange verarbeitet hat, in die man ruhig einmal eintauchen sollte. Oh, und da ist noch eine Sache, die "Discontinuance" mit Prog gemein hat: Man sollte dem Album einige Durchläufe gönnen, damit es wachsen kann.
GHOST MEDICINE - Desert Spring
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger