GHOST NEXT DOOR, THE - A Feast For The Sixth Sense
Mehr über Ghost Next Door, The
- Genre:
- Alternative Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ripple Music
- Release:
- 08.02.2019
- Deadworld
- Fodder For The Meat Grinder
- Doubt
- Event Horizon
- American Nightmare
- Behind The Mask
- LCD
- I Am Become Death
- The Sacrifice Person
- Stop Here On Red
Sehr speziell - in jeglicher Hinsicht!
Ich gehe fest davon aus, dass die Meinungen zum neuen Silberling dieser Jungs aus Berkeley weit auseinanderdriften werden. Zum einen ist der sperrige Sound von "A Feast For The Sixth Sense" immer wieder ein Hindernis, das nicht so einfach übersprungen werden kann, weil die dahinter befindlichen Reize nicht klar ersichtlich sind. Zum anderen zeichnet THE GHOST NEXT DOOR diesmal so viele interessante Spannungsbögen, dass man einfach nicht von den zehn neuen Kompositionen ablassen mag - so schwierig es auch sein mag, sich von ihnen überzeugen zu lassen.
"A Feast For The Sixth Sense" schhlägt viele Haken und Ösen, verzettelt sich auch gerne mal in Sphären, die den letzten Werken aus dem Ozzy-Osbourne-Katalog gleichen, kontert dann aber wieder mit einigen feinen Post-Metal-Arrangements, die klangtechnisch von der Wucht untermauert werden, mit der unter anderem GODSMACK immer wieder für offene Münder sorgt. Es ist ein ziemlich buntes Gemisch, das trotz seiner extrem finsteren Stimmung ziemlich konkret definiert, was man in der unseligen Stilbeschreibung Alternative Metal eigentlich erwartet. Der Grunge-Sound, der auch Teil dieser Symbiose ist, wird mit deftigeren Gitarren unterlegt, progressive Wendungen führen die Scheibe immer wieder zu neuen Ufern, und die tollen, sehr unterschwellig eingefügten Melodien halten schließlich die Spannung aufrecht - auch wenn man der Band nicht immer sofort folgen kann.
"A Feast For The Sixth Sense" ist daher auch ganz grob mit dem erfinderischen Potenzial vergleichbar, das PAIN OF SALVATION auf den ersten, noch nicht ganz so harmonischen Platten zum Maßstab erklärt hatte. Es ist ein Crossover mit vielen emotionalen Parts, eine Mischung aus sperrigen Rocksounds und teils brachialem Modern Metal, wie man sie in dieser Form noch nicht erlebt hat. Denn eines ist THE GHOST NEXT DOOR mit diesem Album ganz sicher gelungen: eine eigene Nische zu öffnen, die zunächst auch von der Konkurrenz unberührt bleiben dürfte. Man muss sich allerdings auch lange mit dem Werk auseinandersetzen, bis man genau diese positive Erkenntnis als Rückschluss zulassen kann. Doch in dem Augenblick, in dem dieses Fazit reift, dürfte Einigkeit darüber herrschen, dass dieses ganz Spezielle im Sound dieser Scheibe etwas besonderes ist. Und ja, genau das ist es am Ende auch wirklich!
Anspieltipps: Event Horizon, LCD
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes