GHOST OF THE MACHINE - Scissorgames
Mehr über Ghost Of The Machine
- Genre:
- Progressive Rock / Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion / Just For Kicks Music
- Release:
- 10.06.2022
- Scissors
- Mountain
- Just For Reference
- January’s Child
- Mercury Rising (Pt. 1 & Pt. 2)
- Dead To Me
- Scissors (Reprise)
Metallisierter Edel-Prog aus England.
Bei dieser seit Jänner 2021 bestehenden Formation handelt es sich im Prinzip um einen Neustart von fünf früheren Mitgliedern der britischen Progressive Rocker THIS WINTER MACHINE. Durchaus denkbar, dass die Gitarristen Graham Garbett und Scott Owens, Keyboarder Mark Hagan, Bassist Stuart McAuley und Drummer Andy Milner mit ihrem neuen Bandnamen GHOST OF THE MACHINE auch darauf hindeuten möchten.
Nachvollziehbar wäre es auf jeden Fall, denn die Gangart ist einigermaßen gleichgeblieben, und auch stilistisch sind, mit Ausnahme des erhöhten Härtegrades, kaum große Veränderungen auszumachen. Verändert hat sich aber definitiv die Gesangsdarbietung, denn mit dem auch an der Flöte zu hörenden ehemaligen HARMONY OF SPHERES-Frontmann Charlie Bramald, konnte man einen Kollegen für das Mikro rekrutieren, der mit ein wenig mehr Biss zur Sache geht als ihr früheres Bandoberhaupt Al Winter.
Dadurch fallen manche Arrangements wesentlich heftiger aus, als man annehmen durfte, weshalb man dem Vortrag der Band auch immer wieder eine feine Prog-Metal-Patina anhört. Nicht zuletzt deshalb sind als Referenzen für GHOST OF THE MACHINE zwar immer noch in erster Linie RUSH oder MARILLION anzuführen, ab und an lassen sich aber auch sanftmütige DREAM THEATER oder verspielte, bombastreduzierte SAVATAGE als Vergleich heranziehen.
Speziell das die Scheibe eröffnende (und in Form einer zehnminütigen Reprise beendende) Quasi-Titelstück 'Scissors' lebt von den phasenweise metallisch tönenden Gitarren, auch wenn die Truppe innerhalb der 17 Minuten nahezu ihr gesamtes Klangspektrum auffährt. Damit hat die Truppe nicht nur ein Genre-umspannendes Epos erschaffen, man offenbart zudem wahrlich beeindruckende Kompetenz für Songwriting und Arrangements.
Zwar wird in den anderen fünf Titeln nur selten vergleichbar kraftvoll in die Saiten gelangt, da die Briten aber auch landestypischen Edel-Prog ('Mountain') selbstbewusst und überzeugend darbieten können, und sie selbst vor direkten Anleihen bei ihrer Ex-Band keine Scheu empfinden, wie im zweiteiligen 'Mercury Rising' nachvollziehbar ist, sollte sich für GHOST OF THE MACHINE eine Zielgruppe mit einem ebenso breit gefächerten Geschmack finden lassen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer