GHOULTOWN - Bury Them Deep
Mehr über Ghoultown
- Genre:
- Psychobilly
- Label:
- Zoviet Records
- Release:
- 03.10.2006
- Requiem At Sundown
- Tekilla
- Blood On My Hands
- Mexican Moonshine
- Bury Them Deep
- Texas Bound
- Revolucion
- Walkin' Through The Desert (With A Crow)
Über diese Truppe aus Texas bin ich gestoplert, als ich wissen wollte, wo denn der ehemalige Basser von SOLITUDE AETURNUS abgeblieben sein mochte. Und, obwohl ich das Debüt "Tales From The Dead West" recht unterhaltsam fand, habe ich GHOULTOWN eine Weile aus den Augen verloren. So ist der Nachfolger "Give 'Em More Rope" ebenso an mir vorbei galoppiert wie die "Boots Of Hell"-EP und die Verwendung einiger GHOULTOWN-Songs auf Splatter-Soundtracks. Erst als ich vor einiger Zeit mal wieder den Erstling aus meinem Regal zog und feststellen musste, wie gut der doch ist, stöberte ich auf der spaßigen Homepage der Band. Dort stand etwas von einem brandaktuellen Album namens "Bury Them Deep". Und genau um diese Scheibe soll es im nachfolgenden Text nun gehen.
Gleich der kurze, instrumentale Opener 'Requiem At Sundown' stimmt mit schrägem Countryflair auf die nächsten dreißig Minuten ein. Wobei man Country im vorliegenden Fall nicht mit GARTH BROOKS und Konsorten gleichsetzen darf. GHOULTOWN - Bandname, Artwork, Texte und Livepics lassen es erahnen - wandern eher auf den düster-morbiden Pfaden von NICK CAVE als den gottesfürchtigen Wegen der herkömmlichen Interpreten dieses Genres. Psychobilly meets Gothic könnte die Chose eventuell umschreiben, aber auch das ist mehr als vage.
'Tekilla' weckt Appetit auf eben jenen und dürfte auf jeder Party ein echter Hit werden. Bläser über treibenden Rhythmen, man glaubt, im Titty Twister zu sitzen. Und weiter schrammelt die herrlich lässig gezupfte Klampfe bei 'Blood On My Hands'. Dazu passt der tiefe, leicht heisere Gesang vom Count persönlich ganz hervorragend. Dieser Rundling versprüht aus allen Poren Saloon-Atmosphäre. Testet nur einmal das fast schon verträumte Titelstück an - man sieht Clint Eastwood vor dem geistigen Auge ins Abendrot reiten. Herrlich!
Aber auch das abschließende 'Walking Through The Desert (With A Crow)' hat diesen Singer/Songwriter-Touch eines kettenrauchenden Selbstmordkandidaten, der ein letztes Mal sein verstimmte Klampfe zur Hand nimmt. Wer auf Spaghetti-Western steht und nun die entsprechende Musik dazu sucht, hier wird er fündig.
Und auch wenn man es bei solch traurigen Themen kaum glauben mag, GHOULTOWN machen höllischen Spaß!
Anspieltipps: Tekilla; Bury Them Deep; Texas Bound; Walkin' Through The Desert (With A Cow)
- Redakteur:
- Holger Andrae