GIBONNI - 20th Century Man
Mehr über Gibonni
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- SAOL / H'Art / Zebralution
- Release:
- 26.06.2013
- Hey Crow
- Hide The Mirror
- Broken Finger
- My Cloud
- 20th Century Man
- Kids In Uniform
- My Brother Cain
- She Said
- Nothing Changes
- Ain't Bad Enough For R'n'R
Kann man hören, muss man aber nicht.
Jedes Land hat so seine eigenen Stars. Wo sich im deutschsprachigen Raum Bands wie JULI, SILBERMOND, GLASPERLENSPIEL oder DIE ÄRZTE zu den Größten zählen können, kann das in Kroation zum Beispiel GIBONNI. Die letzten fünf Alben des kroatischen Soft-Rockers konnten allesamt in den Top10 des Landes einsteigen. Am Ende des Jahres reichte es für einige sogar zum Titel des am meist verkauften Albums des jeweiligen Jahres.
"20th Century Man" ist nun das neueste und das erste englischsprachige Album, welches auch international vertrieben wird. Viel Pathos wird dem Hörer hier geboten. GIBONNI liefert auf seinem englischen Einstand zehn Nummern, die nicht allzu weit von erfolgreichen Künstlern wie (neueren) GENESIS, CHRIS REA oder PETER GABRIEL entfernt sind. Wilde Riffs sollte niemand auf "20th Century Man" erwarten, dafür einen satten Blues-Einschlag. Das alles und gleichzeitig nichts sagende Wort "Art Rock" könnte die Musik des Kroaten auch sehr gut beschreiben.
Rock/Pop stellt das Fundament von GIBONNI's Vision von Rockmusik dar. Angereichert von Blues, Folk und einer recht vielseitigen Instrumentierung, klingen die "20th Century Man"-Tracks zwar alle wie aus einem Guss, unterscheiden sich dennoch. So liefert er lupenreinen Blues Rock beim Opener 'Hey Crow', wenig später gibt es dann eine Ballade ('Hide The Mirror'), die auch von BRYAN ADAMS hätte stammen können. Allerdings ist da eine Sache, die sich durch alle zehn Kompositionen zieht: Pathos. Ab und an schafft es der Kroate, ein gesundes Maß zu finden, in anderen Momenten jedoch wirkt vieles schon leicht kitschig und zu viel des Guten. 'My Cloud' etwa, versucht Gänsehaut zu erzeugen, wirkt allerdings ziemlich ausgelutscht. 'She Said' und 'Nothing Changes' sind ebenfalls langweilig und zäh wie Gummi. Aber Hauptsache Pathos!
"20th Century Man" ist sicherlich kein schlechtes Album. Im Südosteuropäischen Raum wird das Werk vermutlich wieder ein Hit. Ich glaube aber, dass der hiesige Markt nicht wirklich auf GIBONNI gewartet hat. Fans der genannten Acts können das Album allerdings in einem Anfall von akuter Langeweile gerne einmal testen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Sebastian Berning