GIGAN - Anomalous Abstractigate Infinitessimus
Mehr über Gigan
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Willowtip Records
- Release:
- 25.10.2024
- Trans-Dimensional Crossing Of The Alta-Tenuis
- Ultra-Violet Shimmer And Permeating Infra-sound
- Square Wave Subversion
- Emerging Sects Of Dagonic Acolytes
- Katabatic Windswept Landscapes
- Erratic Pulsitivity And Horror
- The Strange Harvest Of The Baganoids
- Ominous Silhouettes Cast Across Gulfs Of Time
Technischer Death Metal im Ausnahmezustand!
Den Part, den BAL-SAGOTH für die Black-Metal-Szene übernommen hat, ist im benachbarten Todesblei-Segment ganz klar an die Herrschaften von GIGAN vergeben. Eine völlig übersteuerte Science-Fiction-Thematik, ein Hang zu Phantastischem und Psychedelica und dazu eine Death-Metal-Freakshow vom Allerfeinsten - dafür stand die Band aus Chicago bis zur Veröffentlichung ihres bis dato letzten Albums "Undulating Waves Of Rainbiotic Iridescence" (2017), und dafür steht sie nun auch auf ihrer Comeback-Scheibe, die umständehalber diesmal etwas länger auf sich hart warten lassen.
Bereits der Opener von "Anomalous Abstractigate Infinitessimus" sollte hierbei klarstellen, wer der Band folgen kann und möchte, und wer sich besser ausklinkt, um einer permanenten Überforderung präventiv zu entgehen. Über acht Minuten streut die Band spacige Klangkonstruktionen in die außergewöhnliche Musiklandschaft und kontert sie zu ganz überraschenden Punkten mit rabiatem Death Metal und grindigen, technischen Achterbahnfahrten, in denen der gesamte Wahnsinn, der von GIGAN ausgeht, ungeschönt zur Sprache kommt. Und die Jungs lassen nicht locker, verschieben die Prioritäten aber immer stärker in die Todesblei-Richtung und machen zugleich immer wieder darauf aufmerksam, was die Truppe an ihren Instrumenten draufhat. Die Leadgitarren sind schier unmenschlich und die Leistung an den Drums kann man sich ohne steroide Unterstützung eigentlich kaum vorstellen - und da haben wir über die flinken Finger am Bass noch gar nicht gesprochen.
Doch so verrückt und manchmal auch wahnsinnig die ganze Sache auch klingen mag, so genial präsentiert sich "Abomalous Abstractigate Infinitessimus" in vielen Parts auch wieder und hievt das eigene Tech-Death-Niveau noch mal auf ein völlig neues Level. Natürlich ist der überfrachtete proggige Stoff geradezu prädestiniert, in vollem Maße zu überfordern, dessen muss man sich von Anfang an bewusst sein. Doch mit wachsender Spieldauer generiert die neue GIGAN-Scheibe immer mehr zugängliche Momente und wird nach und nach griffiger. Das bedeutet zwar nicht, dass man "Anomalous Abstractigate Infinitessimus" relativ zügig gepackt und begriffen hat, doch man wird ab einem bestimmten Punkt richtig warm mit diesem durchgeknallten Release und weiß seine irrwirtzige Impulsivität auch zu schätzen. Sollte man es also besonders freakig mögen, ist das hier der real deal - gerade dann, wenn es gleichzeitig auch ziemlich brutal sein soll!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes