GILLETTE, ERIC - The Great Unknown
Mehr über Gillette, Eric
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Release:
- 29.07.2016
- The Great Unknown
- The Aftermath
- Escape
- Damage Is Done
- Empty
- Runaway
- Al I Am
Geheimtipp für Progfans, mit bekannten Namen!<br />
Eric Gilette? Müsste man den kennen? Klar, müsste man, denn er ist der Gitarrist der NEAL MORSE BAND, deren letzten Output ich mir nicht mehr angehört habe, da mir das Predigen des Herrn Morse gehörig auf den Zeiger geht. Was zumindest in Bezug auf das Gitarrenspiel offensichtlich ein Fehler gewesen zu sein scheint. Textlich kann ich schon mal vorweg Entwarnung geben, Gillette geht von seinem eigentlichen Bandleader unbeeindruckt seinen Weg und liefert auf "The Great Unknown" nichts weniger als ein absolut starkes, abwechslungsreiches Progressive-Metal-Album ab.
Unterstützt wird er dabei von Diego Tejeida und Conner Green, beide eigentlich bei HAKEN aktiv, und dem österreichischen Schlagzeuger Thomas Lang, während Eric selbst für die tollen Vocals und die noch tolleren Gitarrenspuren zuständig ist. Der wohltuend songdientliche Stil des Gitarristen sorgt dafür, dass "The Great Unknown" keine Sechs-Saiten-Orgie geworden ist, sondern tatsächlich ein stilistisch variables und durchgehend hochklassiges Progwerk darstellt, komplett mit Rockstücken, einer gefühlvollen Ballade namens 'Empty' und bombastischen Stücken wie 'All I Am', das DREAM THEATER in ihrer Anfangszeit kaum besser hinbekommen hätte.
Doch das Herzstück des Albums ist der Longtrack, die Kirsche auf der Torte, auf die viele Progger warten. Über achtzehn Minuten lang bietet 'Escape' alles, was man sich wünscht: einen ruhigen Anfang, ein sich langsam steigerndes Crescendo, ein mitreißendes Thema, das sich durch das lange, aber nicht zu lange, Werk zieht, und natürlich das Wechselbad der Gefühle, das nur ein wirklich großer Progsong hervorzurufen vermag.
"The Great Unknown" ist ein unerwartetes Kleinod der harten Progmusik geworden und sollte auf jeden Fall angetestet werden. Hier stimmt wirklich sehr Vieles und ich möchte behaupten, dass Gillette mit diesem Album bereits aus dem Morse'schen Schatten hervorgetreten ist. Es wäre mehr als schade, wenn "The Great Unknown" unbekannt bleiben würde, nur weil es eine Eigenproduktion ist.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger