GILMOUR, JIM - Great Escape (Re-Release)
Mehr über Gilmour, Jim
- Genre:
- Progressive
- Label:
- ProgRock / Just For Kids
- Release:
- 23.03.2007
- No Sign
- Algonquin
- Lost Along The Way
- Killarney Sunrise
- The Northwind
- Radiant Lake
- Carden Isle (Piano Improv)
- Wasteland
- Canoe Do It?
- Last Portage
2005 brachte JIM GILMOUR, Keyboarder bei SAGA, sein zweites Soloalbum "Great Escape" heraus, das nun mit neuem Cover wiederveröffentlicht wird. Der Begriff "Konzeptalbum" ist hier sicher zu hoch gegriffen, aber als gemeinsamer Hintergrund sind die Stücke des Albums von der kanadischen Wildnis inspiriert. Neben fünf Instrumentalnummern befinden sich auch fünf Songs mit Gesang auf der Scheibe, die JIM GILMOUR selbst gesungen hat. SAGA-Fans kennen seine hohe Stimme ja schon von den Chaptern 'Images' und 'No Regrets' sowie seiner Rolle als Sam auf "Generation 13".
Die Scheibe startet mit dem dramatischen, siebenminütigen 'No Sign', das man sich auch auf einem Album von SAGA vorstellen könnte. Aber schon mit dem etwas härteren und kühleren Instrumental 'Algonquin' entfernt sich Mr. Gilmour vom typischen Sound seiner Stammband. Für Abwechslung sorgen nicht nur die verschiedenen Tasteninstrumente vom Klavier bis zum Synthesizer, sondern auch die unterschiedlichen Stile, die musikalisch verarbeitet sind. Dem poppigen 'Lost Along The Way' folgt das progressive 'Killarney Sunrise', das mich ein wenig an CAMEL erinnert. Das synthilastige Instrumentalstück 'Radiant Lake' könnte man sich auch von einer deutschen Band des späten Krautrocks Ende der 70er vorstellen. Die melancholische Ballade 'Wasteland' gefällt mit Gilmours Stimme, die hier genau passt, und seinem Klavierspiel, allerdings triefen die Streicher ein wenig. Danach kommt das stamme 'Canoe Do It?' genau recht. Schluss- und Höhepunkt ist das zweiteilige 'Last Portage'. Während der erste Teil wieder etwas in Richtung 'No Sign' geht, wenn auch eine Kante proggiger, so entpuppt sich nach einer Pause (nicht schon wieder!) der zweite Teil als eine an klassischen Vorbildern orientierte Klaviersonate, mit der JIM GILMOUR sein Virtuosentum demonstriert.
Insgesamt ist "Great Escape" eine überwiegend ruhige und introvertierte Progscheibe geworden, aber zu ruhig wird es nicht. Auch wenn in JIM GILMOURs Begleitband kein Bassist ist, er produziert mit seinen Tasten die tiefen Töne selber, und das macht auch ordentlich Druck.
Anspieltipps: No Sign, Killarney Sunrise, Canoe Do It?, Last Portage
- Redakteur:
- Stefan Kayser