GIN LADY - Gin Lady
Mehr über Gin Lady
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Record Heaven / Transubstans
- Release:
- 30.05.2012
- Rebirth
- Get It On (Saturday)
- Lend Me A Hand
- Deja Vu
- The Rest
- Bloodsuckin' Babies
- Bottom Of The Sea
- Confrontation Shakedown
- Hold On
<p class="MsoNormal">Zu tief ins Glas geguckt.</p>
Die Garage ruft. Aus der Asche der schwedischen Progressive-Truppe BLACK BONZO erhob sich vor geraumer Zeit GIN LADY, eine Band, die uns in den verregneten Sommerwochen mit ihrem sonnigen, selbst betitelten Debüt-Album beehrt. Wer hier denkt, dass die Schweden schlicht und ergreifend einen anderen Namen an Land gezogen haben, liegt falsch: Man schmiss das progressive Korsett weg, verstaute es weit hinten im Schrank und begab sich auf die Suche nach den Rock-Wurzeln. Klassischer, flockiger, etwas angestaubter Garagen-Rock steht nun auf der Liste von GIN LADY und spricht mit seinen jungfräulichen neun Stücken Freunde von URIAH HEEP, DEEP PURPLE, oder von MASTERS APPRENTICES an. Er lässt also jene Zeit Revue passieren, mit der das gesamte Rock-Prozedere Anfang der 70er begonnen hat.
Zunächst passt sich die bodenständige, etwas erdige Produktion dieser Zeitreise an. Die Gitarren kommen manchmal verzerrt daher, hier und dort gibt es überaus gut klingende Synthies und der Gesang setzt der Nostalgie das Krönchen auf. Zudem gesellt sich ein wenig Glam und eine Prise Psychedelic dazu, jene Zutaten also, die gute Musik vor rund vier Dekaden ausgemacht hat.
Man merkt also bei vielen Passagen und Stücken, wie beispielsweise dem anfänglichen 'Rebirth', dem rockigen 'Deja Vu', dem cool aus den Boxen schleichende 'Bottom Of The Sea', oder dem ausgedehnte Schlusspunkt 'Hold On', wie schnell die Zeit vergangen ist. Das, was damals als revolutionär galt, wird heute leider in die Schublade "ganz nett anzuhören" eingestuft und nur von einem ausgewählten Hörerkreis entstaubt und aufgelegt.
Als Hintergrundmusik eines Hard-Rock-Cafes präsentiert sich "Gin Lady" wohl am deutlichsten. So können die neun Stücke auch so manche Autofahrt versüßen. Ohne wirklich zwingend zu sein oder gar einen bombig bleibenden Eindruck zu hinterlassen, summt man hier und dort die Melodien ein wenig mit, wippt mit dem Fuß und tippt im Takt auf dem Armaturenbrett herum. Das letzte Quäntchen, die eigentlichen Dosenöffner, kommen einem auch beim x-ten Anlauf leider nicht in die Quere. Trotzdem dürfte man gespannt sein, in welche Richtung sich die "Schnapsdrossel" entwickelt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp