GLASS OCEAN - The Remnants Of Losing Yourself In Someone Else
Mehr über Glass Ocean
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Wild Thing Records
- Release:
- 18.06.2021
- Voyage
- A Dream From Which I May Not Wake
- Beyond Us
- Asteroid Blue
- Burn
- Soul Slumber
- Divide
- Bolero
- Pride
- Self And Sacrifice
- Almaida
Nächster Geheimtipp aus Down Under
GLASS OCEAN ist die nächste australische Band, die es schafft mich aus dem Stand heraus zu verzücken. Ich hatte ca. 2016 die beiden EPs der Jungs aus Melbourne und Sydney gehört, die es aber leider nur (noch) digital gab und warte seitdem auf das erste Album der Truppe. Dies ist während der Pandemie bei Wildthing Records erschienen, hört auf den schönen Titel "The Remnants Of Losing Yourself In Someone Else" und ist jetzt dank Just for Kicks auch ganz einfach hier zu beziehen.
Musikalisch kann man GLASS OCEAN vielleicht noch am ehesten mit DEAD LETTER CIRCUS vergleichen, wobei es dabei schon sehr markante Unterschiede gibt. Was beiden gemein ist, sind die kompakten Songs, die in unter fünf Minuten durchs Ziel laufen. Allerdings türmt sich bei GLASS OCEAN kein Soundwall vor einem auf, sondern das Quintett ist etwas zurückhaltender unterwegs. Dazu kommt der samtene Bariton von Sänger Tobias Atkins, der den Songs eine ungemeine Tiefe und eine leichte Melancholie mitgibt.
Wobei die oben angesprochene Zurückhaltung tatsächlich eher im Sound zu finden ist. Denn was die beiden Gitarristen Nguyen Pham und Julian Dobric im Opener 'Voyage' fabrizieren, ist schon ganz schön vertrackt, beinahe jazzig, und hat mich bei den ersten Spins gar etwas nervös gemacht. Es war der Stimme Atkins' zu verdanken, dass ich einen Anker hatte, an dem ich mich durch den Song hangeln konnte. Und das ist auch etwas, was die elf Stücke alle gemeinsam haben. Tobias Atkins schafft es, jedem Song seinen Stempel aufzudrücken, ohne dafür auf extrem catchy Melodien zurückgreifen müssen.
Tatsächlich empfinde ich "The Remnants Of Losing Yourself In Someone Else" nicht als besonders eingängig. Ich musste mir das Album durchaus erarbeiten. Aber: Ich wollte das auch, denn jeder Durchlauf hat neue Reize offenbart. Deshalb ändern sich auch meine Favoriten dauernd, aber das traurig-schöne 'Soul Slumber' sollte Gefühlsmenschen abholen, die Proggies hören 'Voyage'. Tolles Album, das sicher in meinen Top20 2020 aufgenommen worden wäre.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk