GLüHMANN, MARCO - A Fragile Present
Mehr über Glühmann, Marco
- Genre:
- Artrock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Gentle Art Of Music (Soulfood)
- Release:
- 14.06.2024
- Hear Our Voice
- Never Say Goodbye
- Reach Out
- Faceless
- Look At Me
- At Home
- For A While
- Black The Shade Out
- One Last Hope
- Life Is Much Too Short
- Running Out Of Time
- My Eyes Are Wide Open
In der Ruhe liegt viel Kraft.
Im Hause SYLVAN ist es seit 2021 ruhig, was neue Musik betrifft. Diese kreative Pause hat Sänger Marco Glühmann genutzt, um sein Solo-Debüt "A Fragile Present" aufzunehmen. Naheliegend war auch die Label- und Studio-Wahl, denn mit den befreundeten RPWL-Musikern Kalle Wallner und Yogi Lang hatte Glühmann nicht nur ein Label (Gentle Art Of Music), sondern auch ein Studio und Musiker gefunden. Ein Gemeinschaftsprojekt der deutschen Artrock-Szene sozusagen. Und klanglich? Natürlich duftet das Album alleine schon wegen der Stimme nach SYLVAN, musikalisch ist dieses Album aber reduzierter, zurückhaltender ausgefallen.
Zwölf Tracks mit 56 Minuten Spielzeit klingen auf dem Papier erst einmal lang, in der Wirklichkeit vergeht diese Zeit aber wie im Flug. Kaum hat man den cineastischen Opener 'Hear Our Voice', die entspannten Rocker 'Never Say Goodbye' und 'Faceless', sowie die Ballade 'Reach Out" hinter sich, geht es mit dem fragilen Duo 'Look At Me' und 'At Home' ganz nahe an die Tränendrüse, wobei gerade das mit elektronischen Einsprengseln versehene 'Look At Me' ein absoluter Höhepunkt auf dem Album ist. Auch die zweite Hälfte der Platte kann punkten, beispielsweise mit dem schon fast zu eingängigen Alternative-Nümmerchen 'For A While' oder dem experimentellsten Stück, 'One Last Hope'.
Die vielen Songnennungen im Text sind entweder eine sehr gute oder eine sehr schlechte Sache. Im Fall von MARCO GLÜHMANN ist es eine sehr gut, denn es zeigt, wie facettenreich das Album geworden ist. Der musikalische Unterbau, der manchmal ganz leichte, hin und wieder aber auch schwere Melodien tragen muss, ist jederzeit souverän. Auch die beiden Gastauftritte (Billy Sherwood im Opener und Steve Rothery im abschließenden Track) fügen sich nahtlos in das Songmaterial ein, das trotz seiner angenehmen Varianz auf Albumlänge wie aus einem Guss klingt. Ein wirklich schönes Stück Musik!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher