GOAT HORN - Storming The Gates
Mehr über Goat Horn
- Genre:
- Doom Metal
- Label:
- October 32nd Records
- Release:
- 24.06.2003
- Gates Of Oppression
- Rotten Roll
- To The Cliff
- Final Sentence / Finally Sentenced
- Storming In
- Fortress Doomed
- The Last Force
- Re-Animation
- Fate Strikes
Die Geschichte von GOAT HORN geht in das Jahr 1999 zurück, als die Band in der Gegend um Ottawa von Jason Decay (v./b.), Brandon Wars (g.) und Steel Rider (dr.) gegründet wurde. Wie viele andere Bands, so begannen auch diese drei Kanadier zunächst mit Cover-Songs (v.a. CATHEDRAL und JUDAS PRIEST), doch schon bald wagten sie sich auch an eigenes Songmaterial heran.
Bereits 2001 hatten GOAT HORN ihren Stil - zumindest mehr oder weniger - gefunden und nahmen ihr Debütalbum "Voyage To Nowhere" auf. Das Budget war hierbei sehr begrenzt, sodass die ganze Scheibe an einem einzigen Tag im Kasten sein musste. Den Aufnahmen schadete das jedoch in keiner Weise, denn "Voyage To Nowhere" erzielte hervorragende Kritiken.
Nachdem GOAT HORN im September 2001 nach Toronto übergesiedelt sind, haben sie das Jahr 2002 hauptsächlich dazu genutzt, ihre weithin gerühmten Live-Qualitäten unter Beweis zu stellen.
Zu Beginn des Jahres 2003 ging es für die Kanadier wieder ins Studio, um ihr zweites Album in Angriff zu nehmen. Seit Ende Juni ist "Storming The Gates" verfügbar, und auch mir liegt zwischenzeitlich ein Exemplar vor...
GOAT HORN legen mit 'Gates Of Oppression' los und zeigen gleich mal, wie ordentlicher Doom Metal zu klingen hat. Mit schweren Riffs, aber auch einem druckvollen Drumming, rockt sich das Trio durch den sechsminütigen Opener, der über weite Strecken instrumental gehalten ist. In den Passagen mit Gesang wird das Tempo ein wenig angezogen, doch der headbang-kompatible Rhythmus wird auch hier beibehalten. Der Gesang ist hier sehr rau ausgefallen, passt aber hervorragend zu der vorgetragenen Mucke.
Das anschließende 'Rotten Roll' (nettes Wortspiel!) wird zunächst durch das kräftige Schlagzeugspiel bestimmt, aber auch die Gitarrenriffs bleiben nicht auf der Strecke. Vor allem das Chorus-Riff hat es wirklich in sich und lässt einen nicht mehr los. Überhaupt ist dieser Song ein regelrechter Ohrwurm, der zum Kopfschütteln einlädt. Während der Strophen ist der Gesang erneut sehr rau und fast schon growlig, aber während des Refrains packt Jason cleanere Vocals aus und sorgt somit für zusätzliche Eingängigkeit.
'To The Cliff' kommt im Vergleich dazu etwas schleppender daher, hat aber ebenfalls einen enormen Groove-Faktor, während der anschließende Doppelpack 'Final Sentence / Finally Sentenced' am besten mit dem Wörtchen Galgenhumor zu umschreiben ist. 'Final Sentence' beginnt nämlich mit fast schon fröhlich anmutenden Klängen, die auch im weiteren Verlauf im Hintergrund zu hören sind. Im Vordergrund aber dominieren eher düstere Töne und der raue Gesang, die auch hier die Bezeichnung Doom Metal rechtfertigen. Im zweiten Teil ('Finally Sentenced') agieren GOAT HORN ausschließlich instrumental, wobei sie hier im Vergleich zum ersten Teil auch deutlich das Tempo angezogen haben.
'Storming In' ist ebenfalls rein instrumental ausgefallen, aber mit einer Länge von einer knappen halben Minute ist es lediglich als Intro zu 'Fortress Doomed' zu sehen, das wieder in der GOAT HORN-typischen Art und Weise daherkommt. Hier stehen also wieder die doomigen Einflüsse im Vordergrund, aber auch der Thrash Metal der alten Schule hat erneut Eingang gefunden, so dass insgesamt wieder ein grooviges Stück Rock'n'Roll entstanden ist. Gegen Ende des Songs hat der Gesang erneut Pause und die Instrumentalfraktion zieht deutlich das Tempo an, um das 'Storming In'-Thema noch einmal aufzunehmen.
Bei 'The Last Force' gewinnen die Thrash-Einflüsse sogar die Oberhand und GOAT HORN rocken sich ziemlich gradlinig durch den Song. Wie man es inzwischen schon gewohnt ist, verfügt auch dieses Stück über den richtigen Drive und macht einfach nur Spaß.
'Re-Animation' ist dann ausnahmsweise kein Stück aus der Feder von GOAT HORN, sondern es handelt sich hierbei um eine Cover-Version des gleichnamigen SACRIFICE-Songs. Die Kanadier schaffen es aber ganz gut, auch diesem Song ihren Stempel aufzudrücken, sodass er ganz gut zu den Eigenkompositionen passt.
Den Abschluss der Scheibe stellt schließlich 'Fate Strikes' dar, das noch einmal sämtliche Trademarks der Band zeigt. So kommen hier erneut schwere, recht schleppende Gitarrenriffs zum Einsatz, die durch einen eingängigen Rhythmus ergänzt werden. Dadurch bleibt auch dieser Song recht schnell im Ohr hängen und man kann fast nicht anders als sich mitreißen zu lassen...
Insgesamt ist "Storming The Gates" also ein gutklassiges Album geworden, das vor allem Doom Metal, Thrash Metal und rotzigen Rock'n'Roll in wunderbarer Weise verbindet. Deshalb dürfen sich auch insbesondere Anhänger dieser Stilrichtungen angesprochen fühlen. Hört einfach mal in diese Scheibe rein - ihr werdet es sicherlich nicht bereuen. Aber auch alle anderen dürfen das eine oder andere Ohr riskieren - vielleicht, weil ihr noch nicht genau wisst, mit welcher Mucke ihr bei den nächsten Festivals den Campingplatz beschallen wollt. GOAT HORN würden sich jedenfalls bestens dafür eignen...
Anspieltipps: Gates Of Oppression; Rotten Roll; The Last Force
- Redakteur:
- Martin Schaich