GOATPSALM - Downstream
Mehr über Goatpsalm
- Genre:
- Doom / Experimental
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Aesthetic Death
- Release:
- 29.02.2016
- Grey Rocks
- Flowers Of The Underworld
- White Sea
- Orphan
- Of Bone And Sinew
- The Wayfarer - A Great Spring Hunger
- Downstream
Doom mit experimentellem Charakter!
Ganz so leicht haben es sich diese Russen schon auf ihren vorangegangenen beiden Release nicht gemacht. Zwar ist der größte gemeinsame Nenner apokalyptisch geprägter Doom, doch die Finesse, mit der sich die Band dieser Materie widmet, geht weit über das hinaus, was der Sektor handelsüblich bereitstellt.
Schon der Auftakt der neuen Scheibe "Downstream" ist mehr als ungewöhnlich; GOATPSALM arbeitet mit laut/leise-Dynamiken, verwendet vereinzelt Elemente aus Folk und Ambient, bewahrt aber eine sehr ungewöhnliche Stille, die auch bei der Longtrack-Spielzeit von 'Grey Rocks' nie zu Langeweile führt. Ganz anders hingegen präsentiert sich das nachfolgende 'Flowers Of The Underworld', das zwische Todesblei und Black Metal tänzelt, gerne auch mal eine veerstörende Miene aufsetzt, insgesamt aber erstaunlich lebendig daherkommt und Kontraste aufwirft, die für das Doom-Metier doch äußerst ungewöhnlich anmuten - und dennoch sehr gut passen.
Dass die Truppe aus Russland sich jdoch derart freizügig aus dem Fenster lehnen kann, ist auch der epischen Spiellänge der meisten Nummern geschuldet. Gerade zu Beginn nutzt GOATPSALM das weite Feld, um den innovativen Trieben auch in Gänze folgen zu können. Doch auch später ist die reichhaltige Abwechslung der Schlüssel zum Erfolg, sei es nun im fast schon avantgardistisch geprägten 'The Wayfarer - A Great Spring Hunger' oder im von Horror-Zitaten immeer wieder neu durchsetzten 'White Sea', das einerseits verwirrt, andererseits aber auch noch mal die eh schon sehr lockeren Grenzen dieser Combo verschiebt.
Und Grenzgänger, das sind sie, die beiden Musiker von GOATPSALM, anno 2016 sogar mehr denn je. Doch es ist ungemein angenehm, was die Band auf "Downstream" zustandegebracht hat, vor allem eben, weil man nicht nur den allgemeinen Usus rezitiert, sondern gerne auch mal über den Tellerrand der Lava-Finsternis hinausblickt. Dieses Album ist so erfrischend in einer Szene, die sich in den letzten Monaten fast nur noch selbst kopiert!
Anspieltipps: Flowers Of The Underworld, Downstream
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes