GOATPSALM - Erset La Tari
Mehr über Goatpsalm
- Genre:
- Death Metal / Industrial
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Aesthetic Death
- Release:
- 24.02.2012
- Utuk Xul
- Bab Illu
- Under The Trident Of Ramanu
Da helfen nicht einmal Drogen...
Man kann nur spekulieren, was in den Köpfen der Herrschaften von GOATPSALM vorgeht; geht man jedenfalls vom rein musikalischen Standpunkt aus, muss man befürchten, dass in den Wirrungen ihrer Gedanken Dinge passieren, die man besser erst gar nicht weiter verstehen mag. Anlass für diese Vermutungen ist der aktuelle Release des Duos, der irgendwo zwischen instrumentaler Selbstverstümmelung, rabiatem Noise, Industrial-geprägten Klangeskapaden und unspektakulärem Geröchel steht - und in einer knappen Dreiviertelstunde in gerade mal drei Songs offenbart, wie verstörend und abartig klangliche Kunst eigentlich sein kann.
"Erset La Tari" ist von der ersten Sekunde an ein Buch mit unzähligen Siegeln. Die beiden Musiker mischen verzerrte Doom-Sounds mit verunstalteten Synthesizern, bewegen sich im kompositorischen Niemandsland, da keine klare Linie zu erkennen ist, und schieben ihre Songs auf eine Länge von teils 20 Minuten, ohne sich dabei bewusst zu machen, dass die Verramschung der eigenen Instrumente nicht die Triebfeder des Songwriting-Prozesses sein sollte. 'Utuk Xul' versucht in besagter Spielzeit ein atmosphärisches Durcheinander unter Kontrolle zu bekommen, indem man das Tempo irgendwo zwischen Lava und noch langsamer frequentiert, die Ohren aufs Übelste malträtiert, die Nerven des Zuhörers regelrecht verstümmelt und schließlich gar nicht mehr so recht weiß, wie man aus diesem Dilemma wieder herauskommt. Mit dem vergleichsweise kompakten 'Bab Illu' geht man dann plötzlich in vergleichbar harmonische Regionen, versucht sich rein akustisch, kann aber den erwünschten Zauber ebenso wenig kreieren. Bleibt noch das abschließende 'Under The Trident Of Ramanu', das zu Beginn tatsächlich einen interessanten, fast schon euphorischen Part mitbringt, dann aber erneut wieder im Schlamm versinkt, sich auf abstoßende Art und Weise entfremdet und nachher überhaupt kein Ende mehr findet.
Wer weiß, was sich diese beiden Herren bei der Kreation von "Erset La Tari" gedacht haben, in welchen Kosmen sie unterwegs waren. Aber selbst im übelsten Drogenrausch vermag ihr neues Werk sicher nicht zu faszinieren. Zumindest ist das die nicht sonderlich waghalsige These nach einer wirklich verstörenden, eigenartigen Dreiviertelstunde, die man mit diesem Silberling verbringen musste.
Anspieltipps: keine
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Björn Backes