GOD DETHRONED - The Toxic Touch
Mehr über God Dethroned
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 20.10.2006
- Faithless
- Hating Life
- 2014
- Falling Down
- On Wings Of Pestilence
- The Day You Died
- Away From Eptiness
- Macabre World
- Typhoid Mary
- Fail To Exist
Wenn man über die stetige Weiterentwicklung des Death Metals philosophiert, kommt man am Namen GOD DETHRONED nicht mehr vorbei. Diese niederländische Band hat die Szene in den letzten Jahren maßgeblich geprägt und auch erheblich dazu beigetragen, dass dieses Genre nicht auf der Stelle tritt. Wirft man nun einen Blick auf das neue Album "The Toxic Touch", hat man auch schnell die Gewissheit, dass Henri Sattler und seine Mannen auch weiterhin zukunftsweisende Musik komponieren werden, denn auch das neue Werk ist nur ein weiterer grenzüberschreitende Schritt hin zur künstlerischen Freiheit innerhalb der gesamten Szene.
GOD DETHRONED hadern schon seit einiger Zeit nicht mehr mit den üblichen Konventionen des klassischen Todesblei-Sounds. Das war schon auf Alben wie "Ravenous" der Fall, wurde in der Frühphase durch die vehementen Black-Metal-Einschübe nie missachtet und stellt sich auch auf "The Toxic Touch" mittels einiger progressiver und melodischer Versatzstücke so dar. Interessant ist hier vor allem die Gitarrenarbeit, die vermehrt auf den traditionellen Sektor schielt und die ungeschriebenen Gesetze des Death Metals erstmal außer Kraft setzt. Selbst vergleichsweise typische GOD DETHRONED-Kompoitionen wie die Doublebass-Walze 'Macabre World' oder das melodische '2014' weisen genrefremde Stilmittel auf und markieren so auch den Fortschritt, den die niederländische Todesbastion seit ihrem letzten Album durchgemacht hat. So sind verschachtelte Rhythmen und heulende Gitarren in manchen Songs schon eine selbstverständliche Angelegenheit, die im ruhigen, instrumentalen 'Away From Emptiness' und beim ungeheuer vielseitigen 'Typhoid Mary' auf die Spitze getrieben werden.
Es dauert dementsprechend auch seine Zeit, bis die Giftspritze den alteingesessenen Hörer infiziert hat. Den Titel wird man in der Live-Situation vielleicht sogar manches Mal leibhaftig zu spüren bekommen, denn mit den hymnischen Sounds der Vergangenheit gehen GOD DETHRONED auf "The Toxic Touch" äußerst sparsam, dafür aber auch furchtbar effektiv um. Wer den fesselnden Refrain des Killersongs 'On Wings Of Pestilence' einmal vernommen hat, wird das bestätigen. Doch andererseits: Mitgröl-Nummern hat die Band ja genügend m Repertoire, so dass die etwas sperrigeren Klänge auch sehr Willkommen sind - zumal ihre Wirkung nach mehreren Durchläufen ähnlich spektakulär wie eh und je ist.
Damit haben GOD DETHRONED ihr Ziel auch erneut erreicht. "The Toxic Touch" ist schwerer verdaulich, aber unverzichtbar. Es ist der nächste Entwicklungsschritt und ein neues musikalisches Level, prägend für die gesamte Szene und erfrischend im Ohre der gesamten Metal-Gemeinde. Lange Rede, kurzer Sinn: Diese Platte ist die gewohnte, erhoffte Bank!
Anspieltipps: Hating Life, On Wings Of Pestilence, Typhoid Mary, Fail To Exist
- Redakteur:
- Björn Backes
