GOD FORBID - Earthsblood
Mehr über God Forbid
- Genre:
- Metal
- Label:
- Century Media
- Release:
- 13.02.2009
- The Discovery
- The Rain
- Empire Of The Gun
- War Of Attrition
- The New Clear
- Shallow
- Walk Alone
- Bat The Angels
- Earthsblood
- Gaia (The Vultures)
Ja, das ist es: Die Quintessenz des modernen Edelmetalls!
Jahre sind vergangen, vier an der Zahl, seit GOD FORBID mit ihrem letzten Album "IV: Constitution Of Treason" endlich aus dem Schatten der neumetallischen Mainstream-Acts getreten sind und sich mit innovativem Songwriting und vielen außergewöhnlichen Ideen einen Spitzenplatz innerhalb der Bewegung sichern konnten. Was darauf folgte, war mehr oder minder befriedigend: Einerseits tourte sich die Band nahezu ohne Unterlass den Allerwertesten ab und spielte wahrscheinlich in jedem Club, in dem der Gerstensaft wohl temperiert war, andererseits verpassten Byron Davis und seine Mannen den rechten Zeitpunkt, um den bevorstehenden Durchbruch mit einem weiteren Paukenschlag aus dem Studio zu besiegeln.
Mit "Earthsblood" folgt nun die lange Zeit vorgeschobene Kür und - da kann man bereits zu diesem Zeitpunkt spekulieren - vielleicht auch das Album des Jahres im progressiven wie straighten, modernen Metal-Bereich. GOD FORBID zaubern auf ihrem fünften Studiowerk einen Gitarrensound, der seinesgleichen sucht. Angefangen bei monströsen MASTODON-Riffwänden, über versteckte Metalcore-Melodien der Sorte KILLSWITCH ENGAGE bis hin zu leicht verstörten Noise-Exkursen im NEUROSIS-Stil präsentieren die Jungs aus New Jersey hier ein Repertoire, das in seiner forschen Kombination von einer unheimlichen, fast schon beängstigenden Intensität ist. Davis selber shoutet derweil wie ein Berserker, gibt sich anfangs mehrfach hypnotisch und zieht einen mit den eindringlichen Vocals in Songs wie 'The Rain' und 'War Of Attirition' wie ein Hexenmeister in seinen Bann. Im späteren Verlauf schimmern schließlich immer mehr progressive Elemente hindurch, die sich einerseits im komplexen Rhythmusapparat der Scheibe niederschlagen, andererseits aber auch in der exzellenten Arbeit in den Lead-Gitarren. In Nummern wie 'The New Clear' und 'Shallow' entdeckt man schließlich den stilübergreifenden Einfluss von Jeff Loomis und darüber hinaus auch die mehr oder weniger bewusste Inspiration von NEVERMORE und deren letztem Album "This Godless Endeavor" - einzig mit dem Unterschied, dass GOD FORBID in Sachen Heavyness noch eine Schippe mehr drauflegen als die Kollegen aus Seattle.
In Sachen Genialität hingegen haben sich GOD FORBID mit "Earthsblood" endgültig zum Nonplusultra entwickelt und sich damit in eine Situation bewegt, aus der heraus man selbst die größten Namen in den Schatten stellen kann. Die Band um die beiden Coyle-Brüder kombiniert melodische Riff-Attacken mit eindringlichen Progressive-Metal-Arrangements, berauschendem Gesang und unzähligen Überraschungseffekten. Letzteres bestätigt sich noch einmal im ganz, ganz großen Finale, in dem die Band mit dem epischen Titelsong und dem nicht minder faszinierenden 'Gaia (The Vultures)' in knapp 20 Minuten noch einmal das zusammenfasst, wofür diese Band steht. Der Vergleich mag ein wenig hinken, doch für mich persönlich ist er erschreckend: Ich hätte nämlich nie geglaubt, dass eine Band überhaupt imstande sein würde, einer Platte wie "The Godless Endeavor" die Stirn zu bieten. Bis zum 13. Februar 2009 - denn an diesem Tag erscheint ein nahezu identisch begeisterndes Meisterwerk des modernen, progressiven Heavy Metals!
Anspieltipps: Keine Frage, dieses Album muss man in seiner Gesamtheit genießen!
- Redakteur:
- Björn Backes