GOD FORBID - IV: Constitution Of Treason
Mehr über God Forbid
- Genre:
- Metal
- Label:
- Century Media / EMI
- Release:
- 23.09.2005
- The End Of The World
- Chains Of Humanity
- Into The Wasteland
- The Lonely Dead
- Divinity
- Under This Flag
- To The Fallen Hero
- Welcome To The Apocalypse (Preamble)
- Constitution Of Treason
- Crucify Your Beliefs
Nach ihrem bislang besten und auch ganz klar erfolgreichsten Album "Gone" schlagen GOD FORBID nur ein Jahr später mit einer neuen Scheibe zurück und führen den letzlich eingeschlagenen Kurs konsequent fort, haben sich aber auch über den Zeitraum von einem Jahr noch mal ein ganzes Stück entwickeln können. Es gibt diesen dämlichen Satz "Die Band ist erwachsen geworden", und wenn ich diesen jetzt einmal für mich interpretiere, dann würde ich behaupten, dass er zur neuen Scheibe von GOD FORBID wirklich perfekt passt.
Die Amerikaner wirken nachdenklicher und nicht mehr ganz so aggressiv wie noch auf "Gone", arbeiten teilweise mit einigen neuen Elementen und bringen so auf jeden Fall eine Menge Abwechslung in das neue Album "IV: Constitution Of Treason" mit ein. Statt der geballten Heaviness gibt es jetzt noch mehr Melodien. Das mag so manchen stören, gefällt aber aus der Distanz betrachtet noch viel besser, zumal GOD FORBID nicht den Fehler machen, sich selber in die Metalcore-Schiene zu drängen, selbst wenn man vielfach Elemente aus diesem Genre verwendet. Aber das Quintett ist ein bisschen schlauer und sträubt sich vor simplem Songwriting. Viel besser gefällt den Jungs da schon ein gehöriges Maß an Theatralik und Epik, eben so wie man es des Öfteren - und primär in der zweiten Hälfte von "IV: Constitution Of Treason" - vorfindet. Speziell Sänger Byron Davis gebührt ein großes Lob, denn der Mann hat sich enorm verbessert und seinem melodischen Gesang eine Menge Ausdruckskraft verliehen. Der Wechsel zwischen Growls/Shouts und der eher getragenen Stimme kommt jedes Mal besonders gut und macht Sachen wie 'Crucify Your Beliefs' und 'Chains Of Humanity' (um nur zwei markante Beispiele zu nennen) zu Prachtexemplaren des modernen Metals.
Andererseits, und das soll jetzt auch nicht untergehen, haben GOD FORBID auch einige 'typische' Kompositionen auf ihrem neuen Album verewigt. Der Opener 'The End Of The World' haut zum Beispiel direkt mal ordentlich ins Mett. Coole Riffs, coole Shouts, cooler Refrain - hier stimmt einfach alles. This song rules! Und so pendelt der Fünfer dann auch immer hin und her. Heftigere Riffattacken geben sich mit fein eingewobenen Melodien die Klinke in die Hand, hypnotische Riffs und Gesänge dominieren immer wieder mal das Geschehen, epische Strukturen werden mit melancholischen Hintergrundnoten veredelt und zeigen eine ganz neue Seite an GOD FORBID, und wem das immer noch nicht reicht, der sollte sich mal mit den intelligenten, sozialkritischen Texten der Band auseinander setzen - oder das coole Cover genießen und direkt als Poster ordern.
Ich gebe zu, es gab Zeiten, da fand ich GOD FORBID maßlos überbewertet. Diese Einschätzung hat sich dann mit dem letzten Werk "Gone" völlig in Luft ausgelöst bzw. mich persönlich eines Besseren belehrt. Diese Band hat eine ganze Menge zu bieten, passt sich dabei aber absolut keiner Strömung des Metals an. Daher klingt auch "IV: Constitution Of Treason" wieder total frisch, ziemlich modern und im Endeffekt einfach nur geil. Zweifelsohne haben GOD FORBID hier ihr bislang reifstes und deutlich bestes Album eingespielt und mir nebst vielen neuen Fans ein riesengroße Freude gemacht. Ich zähle bereits jetzt die Tage bis zur Tour mit THE HAUNTED - fragt sich nur, wer hier der eigentliche Headliner ist!
Anspieltipps: The End Of The World, The Lonely Dead, Under This Flag, Crucify Your Beliefs
- Redakteur:
- Björn Backes