GODDESS OF DESIRE - Awaken Pagan Gods
Mehr über Goddess Of Desire
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Armageddon Media / Soulfood
- Release:
- 18.07.2005
- Awakening The Gods
- March To Meet
- Dead End Street
- Holy War
- Bloodstained Sight
- Awaken Pagan Gods
- Demolition
- Victory Is Mine
- Scream For Metal True
- Booze
- Nothing's Free
- Majesty Of Metal
Unsere niederländischen Nachbarn sind mit ihrem mittlerweile vierten Langeisen "Awaken Pagan Gods" zurück, und geändert hat sich im Hause GODDESS OF DESIRE erwartungsgemäß nicht viel. Noch immer sind die Achtziger Trumpf, und dabei klingen unsere Freunde in keiner Weise angestaubt, sondern zeigen einfach, dass Metal dieser Prägung zwar nicht die Bohne innovativ und schon gar nicht besonders anspruchsvoll ist, dafür aber richtig Laune macht. So kann ich nicht umhin, der Truppe einmal mehr zu attestieren, dass sie einfach Metal pur ist und spürbar Spaß an der Sache hat, der in Form von prägnanten, eingängigen Hymnen alter Schule regelrecht ansteckend wirkt. Das macht die Band aus, und dafür wird sie von ihren Fans zu Recht geschätzt.
Wer die Holländer noch nicht kennt, darf sich auf traditionellen, rock'n'rolligen Heavy Metal mit mächtiger Schlagseite hin zum Thrash der frühen Achtziger, aber gelegentlich auch hin zum Punk freuen, dessen Hauptinspirationsquellen bei MOTÖRHEAD und VENOM zu suchen sind, was sowohl auf die musikalische Ausrichtung als auch auf den Gesang zutrifft, den sich Gitarrist Lord Arydon und Basser Count August teilen. Dass ihr euch dabei sicher des Öfteren mal an Cronos oder an Lemmy erinnert fühlen werdet, zeugt aber nicht von Uneigenständigkeit, sondern von Geschichtsbewusstsein und passt zu dieser Art von Musik eben wie die berühmte Faust aufs Auge.
Was die Göttin von artverwandten Rumpeltruppen unterscheidet, die einfach nur den Stil der Vorbilder abkupfern und sich ansonsten identitätslos durch die Botanik prügeln, ist ihr untrügliches Gespür für Songs, die sofort ins Ohr gehen, im Hirn hängen bleiben und eben auch ein eigenes Gesicht haben, das zwar deutliche Erinnerungen an die Helden der Achtziger weckt, aber doch irgendwie mehr ist als blindes Nacheifern. Dafür bieten Songs wie der leicht teutonisch angehauchte, dynamische Opener 'March To Meet', das melodisch-thrashige 'Dead End Steet' oder der prägnante Rocker 'Holy War' trotz enger stilistischer Grenzen einfach zu viel Abwechslung. Beim schweren und zähen 'Bloodstained Sight' verneigen sich die Niederländer vor den frostigen Kelten aus der Schweiz, bevor sie mit dem schnellen Titelstück und dem giftig groovenden 'Demolition' den einen oder anderen Fan der Black-Metal-Urväter aus Newcastle Upon Tyne ziemlich glücklich machen dürften. Auch der punkige Smasher 'Victory Is Mine' oder die speedige Metalhymne 'Scream For Metal True' entfalten einfach einen mitreißenden Groove, der es den Kuttenträgern schwer machen dürfte, still zu stehen. Bei 'Nothing's Free' könnte man dann meinen, der Chef der Motörköpfe hätte mal im Studio vorbeigeschaut, um als Gastsänger aufzutreten, während das abschließende 'Majesty Of Metal' sogar einen kleinen US-Metal-Touch aufweisen kann.
Als Fazit bleibt mal wieder, dass diejenigen, welche Metal nur ansprechend finden, wenn er innovativ, eigenständig und anspruchsvoll ist, sicher wieder lästern werden, dass GODDESS OF DESIRE heutzutage niemand mehr brauche. Das ist aber gelogen, weil es genug Leute gibt, die auch mal gerne eine Band hören, die gute Laune mit der Holzhammermethode verbreitet und bei der man richtig schön in den Metalklischees der Achtziger schwelgen kann. Dafür ist "Awaken Pagan Gods" der perfekte Soundtrack.
Anspieltipps: Awaken Pagan Gods, Victory Is Mine, Scream For Metal True
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle