GODFROST - Godfrost
Mehr über Godfrost
- Genre:
- Industrial Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 23.01.2024
- Mental Breakdown
- Darkness Phobia
- Insane Delusion
- Abnormal Sadness
- Awaken To The Presence Of God
- Falling Asleep
- Simple Madness
- Lament Of Sheep
- Ephemeral Symphony
- Unstable
Spannendes Nebenprojekt des GODS OF DECAY-Gitarristen.
Mit seiner eigentlichen Kapelle hat GODFROST-Alleinunterhalter Frost schon einige Erfolge feiern können. Der Gitarrist des japanischen Gothic-Outfits GODS OF DECAY wollte sich bei seinen eigenen Arbeiten aber bewusst von den üblichen Trends distanzieren, die ihn sschon bis an die Spitze der iTunes-Charts geführt haben, und das dürfte ihm mit dem selbst betitelten Debüt seines neuen Standbeins problemlos gelingen.
GODFROST widmet sich verschiedenen Varianten des Industrial-Sounds, mal eher elektronisch geprägt, dann mit rockig unterlegten Beats, dann aber auch wieder völlig genrefremd wie in der überraschenden Ballade 'Abnormal Sadness', die als Ausreißer aber dennoch nicht deplatziert klingt. Interessant ist in der Gesamtbetrachtung, wie Frost Stimmungen aufgreift, sie entfremdet und dabei immer wieder neue Ideen kreiert, die vom Kern des Ganzen dennoch nicht abweichen. Hin und wieder hat man den Eindruck, dass auch die elektronischeren Vibes der letzten RAMMSTEIN-Platten verarbeitet und als Inspiration gedient haben, zumindest in den ruhigeren Parts in der zweiten Albumhälfte. Der Unterschied: auf "Godfrost" klingt nichts martialisch oder gar mechanisch, auch wenn der Anteil synthetischer Klänge nicht wirklich gering ist.
Ebenfalls spannend ist die gesangliche Begleitung der zehn Songs, die nicht nur vom Mastermind selbst, sondern auch von seiner Teilzeit-Mitstreiterin Luna Midnight gewährleistet wird, die dem Material ein paar emotionale Inputs gibt und damit auch den Bezug zu organischen Sounds aufbaut. Ihre Performance ist ein wichtiges Puzzlestück im Gesamtkonstrukt GODFROST und die fehlende Komponente, die als Bindeglied von einem lediglich spannenden Album zu einem wirklich starken verhilft.
Frost's hauptsächliche Motivation zu diesem Projekt lautete, als japanischer Künstler keine typische landeseigene Musik zu produzieren, sondern sich eher der westlichen Welt anzunähern. Dies ist ihm auf dem Debüt vorzüglich gelungen. Selbst als kritischer Betrachter von Industrial-Varianten aller Art muss ich an dieser Stelle zugestehen, dass diese Platte wirklich kickt - und das ohne brachiale Beats oder offensives Songwriting!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes