GODIVA - Godiva
Mehr über Godiva
- Genre:
- True Heavy Metal
- Label:
- Limb Music/SPV
- Release:
- 22.09.2003
- The Gate
- Razorblade Romantic
- Heavy Metal Thunder
- One Shot
- Nightmare
- Cold Blood
- Where Angels Die
- Riding Through Time
- Let The Tanks Roll
- Bullshit Lover
- Sinner
Nachdem ich im Promo-Info gelesen hatte, dass GODIVA True Classic Heavy Metal spielen, vermutete ich einfach mal, dass es sich bei dieser schweizer Truppe um eine weitere Melodic Metal-Band handeln würde, von denen via Limb Music in letzter Zeit haufenweise auf die übersättigten Hörer rausgeschossen wurden.
Als aber dann das Einstiegsriff zum Opener `Razorblade Romantic´ ertönte, konnte ich erleichtert aufatmen, denn GODIVA gehen einen ganzen Zacken metallischer zu Werke als die meisten ihrer Labelkollegen und haben zudem eine angenehme britische Schlagseite in ihren straighten Heavy Metal eingebaut, die unvermeidlich den Namen JUDAS PRIEST in die Runde wirft. Das liegt zum einen am hohen Gesang von Anthony De Angelis, der sich sehr stark an Rob Halford orientiert und am heavy Gitarrensound, für den das Produzentenduo Tom Naumann und Achim Köhler verantwortlich zeichnet.
Und in den ersten drei Nummern zeigen GODIVA dann auch direkt einmal, dass man von der Klasse der britischen Szene-Heroen gar nicht mal so weit entfernt ist, denn mit dem bereits erwähnten `Razorblade Romantic´, dem ACCEPT-artigen `Heavy Metal Thunder´ und dem HALFORD-ähnlichen `One Shot´ legen die Schweizer einen absoluten Traumstart hin. Drei geile Lieder, welche die Hoffnung schüren, dass wir es hier mit einer verdammt starken Band zu tun haben.
Leider lassen GODIVA im weiteren Verlauf einige Federn und erreichen nur noch mit dem flotten `Where Angels Die´ und dem treibenden Power Metal-Song `Riding Through Time´ das hohe Anfangsniveau. Mit `Cold Blood´ und `Let The Tanks Roll´ hat man sogar zwei durchschnittliche bis schwache Kompositionen am Start, die den Gesamteindruck etwas schmälern, da das durchaus hohe Potential hier keinesfalls ausgeschöpft wird.
Aber trotzdem muss man GODIVA bescheinigen, mit ihrem gleichnamigen Debut einen ausgezeichneten Einstieg in die internationale Szene geschafft zu haben, nachdem sich die einzelnen Mitglieder bisher nur in lokalen Bands einen Namen machen konnten. Obwohl viele Riffs ziemlich bekannt erscheinen haben sich die Schweizer eine gewisse Eigenständigkeit bewahrt, die heutzutage so vielen gesichtslosen Power Metal-Kapellen vollkommen abgeht, weshalb ich dem geneigten Hörer nur empfehlen kann, einmal in "Godiva" hineinzuhören. Dieses Album gehört zweifelsohne zu den besseren Power Metal-Scheiben der letzten Monate und sollte Anhänger von PRIMAL FEAR, BRAINSTORM oder eben JUDAS PRIEST ohne Zweifel zufrieden stellen.
Anspieltipps: Razorblade Romantic, One Shot, Where Angels Die
- Redakteur:
- Björn Backes