GODSLAVE - Champions
Mehr über Godslave
- Genre:
- Coveralbum
- Label:
- Metalville
- Release:
- 14.03.2025
- Full Nelson
- To The Rats
- Carrie White
- Nepenthe
- Don’t Call Me White
- Überslasher 1.
- Rain
- Hard As Iron
- Land Of The Free?
- Stay Hungry
- Stormrider
- Totmann
- Nightrocker
- Nails In Me Deep
- Cool To Hate
- Sucker
- Choke Hold
- Rocky
- Überslasher 4
- Seelentherapie
... sich selbst das größte Geschenk gemacht!
Seit ihrem formidablen "Into The Black"-Zweitwerk verfolge ich die Saarbrücker-Göttersklaven mit offenem Auge, Thrash-erprobtem Gehör und großem Herzen, haben sich Bernie und Co. doch in Nullkommanix in selbiges riffen, sägen und wüten können. Das letzte Werk "Positive Aggressive" hat zwar auch schon ein Weilchen auf dem Buckel, doch da der 15. Bandgeburtstag aufgrund bekannter Pandemie-Umstände nicht groß gefeiert werden konnte, holt GODSLAVE dies nun mehr als amtlich nach. So gibt es neben der wirklich sehenswerten Doku ein besonderes Schmankerl, das sich "Champions" nennt. Nein, kein neues Studioalbum im herkömmlichen Sinne – das ist für Herbst dieses Jahres angedacht –, sondern eine Hommage, ein Tribut an die Großen und noch größeren Größen gleich mehrerer Szenen. Wir dröseln einmal auf:
Wer GODSLAVE kennt, weiß, dass die Jungs ein Händchen für coole Cover-Versionen haben - ERADICATOR und STATUS QUO können hiervon ein thrashiges Liedchen trällern. Doch die Einflüsse, die auf GODSLAVE einwirkten, sind viel weiträumiger, teils auch viel überraschender, weshalb es sich die Jungs zur Aufgabe gemacht haben, ihren alten Helden mit eben nicht einem so offensichtlichen Cover, sondern eher mit Großperlen, die unter dem Radar liefen, zu huldigen. 'Sucker', 'Hard As Iron' oder 'Seelentherapie' dürften hier locker flockig als faustdicke Überraschungen durchgehen, die in der GODSLAVE-Version aber genial und spielfreudig auf den Punkt gebracht werden. Vor allem die JUDAS PRIEST-Nummer hat unheimlich viel Feuer – großartig!
Doch die Überraschungsschatzkiste will weiter durchforstet werden: WHIPLASH, ICED EARTH, CRIPPEER oder THE HAUNTED sind eventuell etwas offensichtlicher, doch wie LIMP BIZKIT ('Full Nelson'), THE OFFSPRING ('Cool To Hate'), NOFX ('Don't Call Me White') oder der großartige DAVID HASSELHOFF ('Nightrocker') in der Flitzefinger-Riff-Version klingen, ist schon überraschend großes Kino. Richtig, hier drücken sich die Aha-Momente gegenseitig die Klinke in die Hand, und auch wenn mir persönlich 'Rain' (von SAMAEL), 'Nepenthe' (von SENTENCED) und 'Stay Hungry' (von TWISTED SISTERS) am besten gefallen, ist wirklich die gesamte Auswahl eine vollkommene Wonne. Sie macht nicht nur klar, dass neben klassischem Metal-Stuff auch eine gehörige Prise College Punk, ein Hauch von schwarzem Industrial Metal sowie eine Nuance Nu Metal zu den Einflüssen GODSLAVEs zählen.
Checkt hierbei auch dringend die DOG EAT DOG- und TRIVIUM-Nummern an, denn vor allem 'To The Rats' ist verflucht gelungen. Auch wenn – und jetzt meckern wir auf ganz hohem Niveau – das Artwork trotz des passenden Backgrounds nun gar nicht zusagen will, ist "Champions" eine verdammt coole Nummer geworden, die weit über den Status des Appetitanregers auf künftige, eigene Taten hinausgeht. Diese 20 Stücke sind allesamt Herzensangelegenheiten der Jungs und das hört man ihnen auch in jeder Sekunde heraus. Es muss unfassbar viel Bock gemacht haben, PENNYWISE, WARHEAD oder DIE TOTEN HOSEN Tribut zu zollen, und "Champions" unterstreicht diesen Eindruck vom ersten bis zum letzten Überraschungsei – nur dass sich hier in wirklich jedem Ei der Spaß befindet. Nur die Schokolade fehlt – aber damit dürfen mich die GODSLAVE-Jungs zu ihrem 30. Geburtstag überraschen.
- Redakteur:
- Marcel Rapp