GODSLAVE - In Hell
Mehr über Godslave
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Day One Records
- Release:
- 27.09.2013
- Here Comes The Crew
- New Blood
- I.N.R.Inc
- This One Step
- In Hell
- Pain Reaction
- Freedom
- S.O.S. (Slave Our Souls)
- Intermission Accomplished
- Not Saved But Avenged
- I Am Legion
Welcome To Hell!<br />
Mit einfallsreicher Geschicklichkeit und coolem Thrash haben sich die Saarländer von GODSLAVE vor zwei Jahren zumindest bei mir ein Denkmal gesetzt. Die Riffs saßen wie eine zweite Haut, "Into The Black" verblüffte mit vielen Überraschungen und einer reichhaltigen Palette. Die Dezember-Split-EP "Thrashed Vol. III" setzte dem Beutezug schließlich die Krone auf: 'Vodcarnivore' war ein absoluter Hammer, die vor Gift und Galle strotzenden, schwarzmetallischen Vocals gaben dem Unterfangen den nötigen Pfeffer und machten den Mund wässrig für die nächste Schandtat: "In Hell".
Instrumental hat sich bei GODSLAVE nicht viel verändert: Pfeilschnelles, flinkes Riffing, gelungenes Tempo und gewisse Aha-Momente sorgen für enormes Hörvergnügen. Daneben gesellt sich das nach wie vor coole Songwriting. Doch an der Gesangsfront scheint sich die neue GODSLAVE-Scheibe einem breiteren Publikum öffnen zu wollen: Überzeugten die Vorgänger noch mit Black-Metal-artigem Charme, brüllt Frontmann Thommy nun klarer, sowie mit deutlich weniger Galle und Rotz. Das überrascht im ersten Durchlauf, steht "In Hell" objektiv aber nicht unbedingt schlecht. Subjektiv kann ich mich als "Into The Black"- und 'Vodcarnivore'-Fanatiker nur etwas widerwillig damit begnügen, muss im Gegenzug aber anerkennen, dass GODSLAVE dadurch nicht auf der Stelle tritt und sich mutig weiterentwickeln will. Die hauchzarten NWoBHM-Berührungen vervollständigen die leichte Renaissance im GODSLAVE-Universum.
'Here Comes The Crew' entpuppt sich schnell zu einem geglückten Opener, 'New Blood' und 'I.N.R.INC.' kommen mit typischem GODSLAVE-Riffing daher und 'This One Step' ist ein immens cooler Groover. So komm ich um das Schwenken der Luftgitarre und dem Trommeln der Airdrums nicht drum herum, instrumental hat "In Hell" einiges auf dem Kasten, was auch das positiv verrückte 'Pain Reaction', der schwere Mammut 'Freedom' und die bärenstarke Abrissbirne 'Not Saved But Avenged' bestens unter Beweis stellen. Am Ende kann ich mich, wie vor zweieinhalb Jahren auch, mit Thommys Vocals anfreunden, obgleich ich damaliges Gekeife wohlmöglich besser gefunden hätte.
Abermals verbinden die Göttersklaven jedoch gekonnt Melodie und Härte und entwickeln dadurch ein abwechslungsreiches, kurzweiliges Thrash-Vergnügen. Die Saarländer möchten nicht auf der Stelle treten und überzeugen objektiv mit neuen Blickrichtungen. Vielleicht sehe ich den subjektiven Makel etwas zu eng, aber wie heißt es so schön? Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. Derart dramatisch ist das nun auch wieder nicht, denn die elf Höllen-Kartoffeln schmecken auch mit klarer Brühe richtig gut.
Anspieltipps: Here Comes The Crew, Pain Reaction, Not Saved But Avenged
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp