GODSLAVE - Out Of The Ashes - Into The Black (Re-Release)
Mehr über Godslave
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Green Zone Music (H'Art)
- Release:
- 03.04.2020
- Thrashed
- Anvilised
- Insomniaddict
- Unleash The Slaves
- Slippery When Dead
- Blood Of The Innocent
- Why I Hate
- A Shot In The Dark
- Scholar Eclipse
- Uncut, Unseen, Unrated
- Zombie Panic Holocaust
- Into The Black
- Insomniaddict 2020
- Scholar Eclipse 2020
- Out Of The Ashes
- Slaves To The Black
- Wings Of Wrath
- Dead Reckoning
- Where The Sun Sleeps
- Slaves To The Black 2020
Vergangenheitsbewältigung der üppigen Art
Meine thrashenden Göttersklaven – Mensch, wie sich das anhört – melden sich lautstark zurück. Jedoch handelt es sich um die beiden vorliegende Rundlinge um kein neues Material, sondern die Frühphase soll mit "Out Of The Ashes/Into The Black" einfach noch einmal im schmucken Doppel-Digipack ins Gedächtnis gerufen werden. Damals, wir schreiben die Jahre 2008 und 2011, agierte Thommy am Mikro noch um einiges keifiger und giftiger, was GODSLAVE generell unheimlich stand. Da ihm aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich ist, hat sich sein Gesangsstil vor einigen Jahren ein wenig gewandelt. Kein schlechter Turn, definitiv nicht, und dennoch denke ich gerne an die damaligen Anfangszeiten zurück. Speziell zu "Into The Black" habe ich eine besondere Bindung, doch dazu später.
Bereits im vergangenen Jahr wurde mit "10/10" die Raritätenkiste aufgebrochen und auf die Menschheit losgelassen, eine nette und willkommene Abwechslung, hatte GODSLAVE doch stets ein gelungenes Händchen für nicht alltägliche Veröffentlichungen. Und das vorliegende Re-Release-Bollwerk ist auch alles andere als eine lieblose Wiederveröffentlichung, um noch einige Kröten abzugreifen. Eher richtet sich der Doppeldecker an jene Neu-Fans, die damals die beiden Rundlinge nicht abgreifen konnten. Ihr werdet recht schnell merken, was euch durch die Lappen ging.
Vor rund 12 Jahren machte GODSLAVE das erste Mal lautstark auf sich aufmerksam – und das im doppelten Sinne. Nachdem "Bound By Chains" die erste äußerst rohe und wilde Duftmarke versprühte, wurde nur ein halbes Jahr später mit "Out Of The Ashes" nachgelegt. Die 23 Minuten dieser EP zeigten Saarländer, die noch immer diesen gewissen Blutdurst versprühten, aber in Sachen Songwriting und Herangehensweise durchaus reifer waren. Der Sound ging damals wie heute absolut in Ordnung und mit 'Dead Reckoning' und 'Wings Of Wrath' ist auch so manche Nackenbrecherpassage vertreten. Richtig, die Luftgitarre darf gezückt werden, der 2008er Black'n'Thrash mit sehr viel Speed Metal schraubt auch 12 Jahre später noch so manche Rübe ab.
Und jetzt geht mein Herz auf, denn "Into The Black" war mein erstes reviewtes Album auf POWERMETAL.de, das ich mit der Höchstpunktzahl versehen habe. Das zweite GODSLAVE-Album traf mich damals wie der Blitz: Pfeilschnelle Gitarren, wildes und fast schon genial giftiges Gekeife, ein Höllentempo vor dem Herrn und auch dank so mancher Soundüberraschung wie in 'Unleash The Slaves', 'Blood Of The Innocent' oder 'Scholar Eclipse' gab es auch etliche "Aha"-Momente auf "Into The Black", die mir die Rübe spalteten. Auch heute ist dieses Götter(sklaven)werk ein gern gesehener Gast bei 140 Sachen auf der A2 Richtung Hannover, denn sind wir einmal ehrlich: GODSLAVEs Zweitwerk hat den Langzeittest auf jeden Fall bestanden. Und für Fans, die bereits alles ihr Eigen nennen können, hat GODSLAVE zwei Songs komplett neu aufgenommen und was soll ich sagen? 'Insomniaddict' und 'Scholar Eclipse' knallen auch viele Jahre später noch wie Bolle und machen auch im neuen Soundgewand eine richtig gute Figur. Ein Rundumpaket also, das sich gewaschen hat.
Was folgte dieser einstigen Veröffentlichung? Mir thrashte sich eine äußerst innovative Speed-Metal-Band mit kräftig-schwarzem Einschlag auf den Radar, die ich auch im weiteren Verlauf mit Spannung und Vorfreude verfolgte. Es folgten drei weitere Full-Length-Raserein, einige EPs, die eine oder andere Live-Veröffentlichung und sogar ein STATUS-QUO-Tribute. GODSLAVE war und ist also immer für eine Überraschung gut und genau das macht meine Beziehung zu den Saarländern derart spannend. "Out Of The Ashes/Into The Black" ist also eine willkommene Gelegenheit, nicht nur die große Lücke im heimischen Regal zu schließen, sondern auch die Worte, die ich hier niederschrieb, verstehen und nachvollziehen zu können. Und glaubt mir, ihr werdet mir danken.
- Redakteur:
- Marcel Rapp