GODSMACK - The Oracle
Mehr über Godsmack
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Universal (Universal)
- Release:
- 07.05.2010
- Cryin' Like A Bitch
- Saints And Sinners
- War And Peace
- Love-Hate-Sex-Pain
- What If?
- Devils Swing
- Good Day To Die
- Forever Shamed
- Shadow Of A Soul
- The Oracle
GODSMACK mit Nummero 5. Ein Brett. Was habt ihr auch anderes erwartet?
To be godsmacked. Zu deutsch heißt das etwa "völlig geflasht/völlig baff sein". Dieses Gefühl hatte ich damals, als ich im Jahre 2000 zum ersten Mal den düster-brachialen, ja beklemmend-schizophrenen Gefängnisclip zu "Awake" von GODSMACK bei MTV zu Gesicht bekam. Die Band hatte etwas unglaublich faszinierend Amerikanisches, diesen fiesen Motordrive, als ob da eine Gestalt um die Ecke käme, eine Gestalt mit dicken, brennenden, stählernen Motoren als Ohren, mit aus toxischem Stacheldraht gewobenem Sturmgewitter als Haarpracht... die industrielle Machtmaschine des Rock'n'Roll...
Hierzulande sind GODSMACK leider mehr Geheimtipp als alles andere. Wirklich bedauernswert, ist ihre Musik doch so verdammt arschgeil Riff- und Groove-getrieben, so wundervoll eingängig ohne stumpf zu sein. Manch ein Schubladendenker redet von einem 50/50-Mix aus Rock und Metal. Schön, wenn jemand so überflüssige Vergleiche machen muss. Dabei tut das nichts zur Sache. Denn das, was GODSMACK auszeichnet, ist ihre Fähigkeit instrumentalistisch, wie auch Vocal-technisch rundes rockiges Songwerk abzuliefern.
Das tun sie zweifelsohne auch wieder auf Album Nummero fünf, "The Oracle". Was mit 'Cryin' Like A Bitch!!' noch etwas stereotyp und unspektakulär beginnt (komisch, dass dieser Song die aktuelle Single-Auskopplung darstellt), entfaltet sich spätestens beim zweiten Track 'Saints And Sinners' zum gewohnten dichotomischen Qualitätsoutput der vier Ami-Rocker. Es gibt viele, gefühlvolle, zum Tanzen und Abrocken einladende Stampfer wie 'War And Piece', 'Good Day To Die' oder 'Love-Hate-Pain-Sex', aber auch pychedelisch-hypnotisierende, Post-70er-Flair atmende Cliffhanger wie 'What If?' oder 'The Oracle' (ein Instrumental-Stück METALLICAS ’Orion’ gar nicht unähnlich). Der Gesang von Sully Erna ist erneut kraftvolle Ausnahmekunst und Schlagwerk wie Saitenhexerei sind erneut – wie gewohnt –, perfekt aufeinander abgestimmt. Kleine Exkursionen traut man nur im Marginalbereich, wie etwa bei 'Devil's Swing', wo der Blues in Stimme und Mundharmonika zu neuem Leben erwacht. Das funktioniert gut und beweist erneut die tiefe Verbundenheit zum Erbe der schwarzafrikanisch-amerikanischen Kunstform. Kompliment.
Letzten Endes war es so oder so klar: GODSMACK würden individuelle Linientreue beweisen, ohne zu viel zu experimentieren oder über das Ziel hinauszuschießen. "The Oracle" kann mit der Qualität seiner Vorgänger locker mithalten und mit seinem authentischeren Sound sogar noch mehr überzeugen als sein Vorläufer "IV", das doch klangtechnisch leicht krankenhausreif klang. A Must Have! Definitely.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Markus Sievers