GOITZSCHE FRONT - ...aus Ruinen
Mehr über Goitzsche Front
- Genre:
- Deutschrock
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- KB Records /Soulfood
- Release:
- 14.11.2014
- Intro
- Die Axt aus der Provinz
- Goitzsche Front
- Vier Asse
- Alte Härte, alter Glanz
- So jung wie heute
- Der Osten rockt!!!
- Menschlich
- Worte wie Gift
- Neue Ära
- Für kein Geld der Welt
- Füße hoch, Bier auf
- Solange mein Herz noch schlägt
- Der Osten rockt!!! (Ballade)
Pathos(t)!
'Der Osten rockt!!!' - eine klare Ansage von GOITZSCHE FRONT und gleichzeitig auch Standortbestimmung der vier Jung aus Bitterfeld. Doch zwischen pathetischem Deutschrock-Geschwurbel und echtem Rock & Roll stehen maanchmal immer noch Mauern. Und diese Band schafft es leider nicht, sie einzureißen.
Die neue Scheibe "...aus Ruinen" hat vor allem ein Problem: Sie erstickt im Pathos, und wenn dann mal kurz Luft geholt wird, atmet man alle erdenklichen Klischees ein. Tough-Guy-Gehabe versus Kitsch, diese Auseinandersetzung schwebt über dem gesamten Release und nervt schon nach kürzester Zeit massiv. Wenn in 'Die Axt aus der Provinz' die Messer gewetzt werden, fehlt der musikalische Unterbau. Die Bandhymne 'Goitzsche Front' wiederum hat ein paar nette Melodien, wird aber von den üblich-prolligen Texten versaut. Und zu Nummern wie 'So jung wie heute' oder 'Neue Ära' bleibt nur soviel zu sagen: Eine gewisse Truppe aus Frankfurt hat Derartiges alleine schon so oft wiedergekäut, dass die Authentizität der Straße einfach nicht mehr gegeben ist - und hier schon einmal gar nicht.
Peinlich wird es dann in den balladesken Momenten der Scheibe: Zu 'Der Osten rockt!!!' kann in der Originalfassung schon geschunkelt werden; die Balladen-Variante ist aber fast schon reif für den Karneval. Und das pathetische Einerlei in 'Menschlich'... - nun, lassen wir es!
Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen: Dieses Album tritt sich selber in den Allerwertesten und ist selbst mit Augenzwinkern schwer genießbar. Deutschrock braucht Rotz und keine polierten Melodien, und konträr dazu keine Texte, die von schwerer Kindheit und hartem Leben flankiert werden. Sorry, Jungs!
Anspieltipp: Füße hoch, Bier auf
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Björn Backes