GOLD FüR EISEN - Heimat
Mehr über Gold Für Eisen
- Genre:
- Thrash/ Punk Metal
- Label:
- Interregnum Musik
- Heimat...
- Auf der Jagd
- Stoertebeker
- Heimkehrer `46
- ...Und alles nur, weil du nicht gewartet hast
- Deutschland
- Feuer! (Ein Amoklauf)
- Wieder daheim
Eine deutschsprachige Band ... die nicht wie RAMMSTEIN klingt, die ONKELZ nicht kopiert und mit Black oder Mittelalter-Metal nichts zu tun hat. Kommt auch selten vor. Den Stil von GOLD FÜR EISEN zu beschreiben ist reichlich schwer, in etwa eine Mischung aus derben Heavy-Rock-, Extrem-Metal-Einflüssen und ruhigen Einschüben. Klingt zumindest nach keiner anderen Band, noch nicht einmal annähernd. Wie dem auch sei, „Heimat“ ist schon die zweite Scheibe der drei Musiker und kommt vor allem textlich etwas merkwürdig daher. Keine Angst, die Texte sind keineswegs rechts, nur soll mir mal bitte jemand erklären, warum die Schicksale von Menschen nicht politisch sind, vor allem wenn die Band dann über Kriegsheimkehrer schreibt. Aber das ist ja nur ein Nebenaspekt, wichtiger ist doch die Musik. Und da bieten GOLD FÜR EISEN doch reichlich merkwürdigen Stoff, bei dem man nicht weiß, ob man sich ob der guten Musik freuen oder vor Langeweile einschlafen soll.
Dabei rockt der Opener „Auf der Jagd“ (nach dem interessanten Intro „Heimat“) mit seinen simplen Riffs, interessanten Effekten und dem abwechslungsreichen Gesang gut ab. „Stoertebeker“ geht gut nach vorne los, leider wird der Song dann sehr ruhig und die getragenen Stimme macht den Part nicht besser. Der einprägsame, treibende Refrain, der den Rest des Songs ausmacht, wirkt dagegen richtig gut. Bei „Heimkehrer `46“ dann das fast gleiche Bild. Ein knüppelnder Anfang, dann wieder dieser ruhige Part und der nervige Sprechgesang, bis dann wieder derbe Riffs das Kommando übernehmen, aber auch nicht so recht den Hörer fesseln können. Das Aufgreifen des ruhigen Parts zerstört dann den Rest des Songs. „...Und alles nur, weil du nicht gewartet hast“ überrascht dann mit Blastbeats und Grunzgesang, ist abwechslungsreich arrangiert und geht trotzdem zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus. „Deutschland“ beginnt dann wieder sehr ruhig, wird dann härter und langweilt weiter, vor allem da der ruhige Anfang nochmal aufgegriffen wird. Interessant der Mittelteil, bei dem beide Nationalhymnen zusammengeschnitten wurden, ansonsten kann der Track nicht überzeugen. „Feuer! (Ein Amoklauf)“ ist sehr schnell und aggressiv und setzt mal wieder positive Akzente. Der Song prügelt sich jedenfalls mit Vehemenz in die Gehörgänge und kann nach „Auf der Jagd“ am meisten überzeugen. Das Outro „Wieder daheim“ hätte die Band dagegen ruhig weglassen können.
Und was bleibt als Resümee?? Nun, mal abgesehen von zwei guten Songs bleibt auf „Heimat“ doch vieles nur Stückwerk, manche Songs langweilen regelrecht, weil die durchaus vorhandenen guten Ansätze nicht in gute Songs umgesetzt werden. Ich wüßte auch jetzt niemandem, dem die CD zu empfehlen wäre, dafür ist sie einfach nicht gut genug. Gute Ansätze sind zwar vorhanden, die Band setzt sie bloß nicht in gute Songs um. Und bei der heutigen CD-Flut reichen zwei gute Lieder inmitten von Durchschnitt nicht aus, um Hörer zu gewinnen. Da kann man seine Kohle doch viel sinnvoller investieren als in diese CD.
Anspieltips: Auf der Jagd, Feuer! (Ein Amoklauf)
- Redakteur:
- Herbert Chwalek