GONE IS GONE - Gone Is Gone (EP)
Mehr über Gone Is Gone
- Genre:
- (Post) Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Black Dune Recods / Rise Records / BMG
- Release:
- 08.07.2016
- Violescent
- Starlight
- Stolen From Me
- Character
- One Divided
- Praying From The Danger
- Recede And Enter
- This Chapter
So geeht anspruchsvolle, bewegende und zeitgemäße Musik!
Nichts anderes als ein großartiges Album durfte man zum Auftakt der GONE IS GONE-Parade erwarten, und nichts anderes hat man bekommen als eine Scheibe, die in manchen Passagen sogar noch diese Erwartungen übertrifft. Wollte man sich anfangs noch nicht davon blenden lassen, dass mit Troy Sanders (MASTODON), Troy van Leeuwen (QUEENS OF THE STONE AGE) und Tony Hajjar (AT THE DRIVE-IN) Musiker von Rang und Namen das Bandkonstrukt prägen, ließ sich wohl kaum vermeiden, schon vor dem ersten Hörgenuss der gleichnamigen ersten EP in absoluten Superlativen zu denken. Doch das Dream Team ist sich dessen wohl voll und ganz bewusst und macht am Ende doch nur genau das, was ihm am besten liegt: Den Fluss der Musik nicht zu unterbrechen und alle Inspiration aus dem Bauch heraus fließen zu lassen.
"Gone Is Gone" ist ein ziemlich vielseitiges Werk geworden, dessen ungewöhnlicher Vorteil wohl darin liegt, dass die einzelnen Nuancen nicht bis ins letzte Detail ausgereizt werden und die Spielzeit vergleichsweise knapp gehalten wird. Denn egal ob man einen noisigen Heavy-Rocker wie 'Violescent' gleich zu Beginn oder doch ein episches Riffmonster wie 'This Chapter' am Ende der Platte nimmt: So verspielt die einzelnen Elemente sich hier geben, so kompakt ist am Ende das Resultat, und trotz der vielen progressiven Nuancen hat man nie den Eindruck, dass sich die Band bewusst sperrig präsentieren mag. Und dennoch lässt sich GONE IS GONE in keiner Phase aus der Ruhe bringen oder musikalisch einschränken. Melodische Indie-Rocker wie 'Stolen From Me' und 'Character' erhalten durch ihre post-rockigen Arrangements einen ziemlich experimentellen Anstrich, der zuletzt durch einige sehr emotionale Töne veredelt wird. Und auch wenn diese Nummern ebenso wie das darauf folgende 'One Divided' fast schon einprägsam sind: Der hohe Anspruch, der hier im Detail steckt, bleibt auch jenen Kompositionen erhalten, die vergleichsweise leicht errungen werden können.
So bleibt es dann auch bei den gewünschten Superlativen, ganz gleich in welche Richtung die Band individuell tendiert. Anklänge an die ruhigeren Stücke von MASTODON lassen sich nicht abstreiten, die insgesamt aber wesentlich weniger verspielte Aufbereitung der Songs verpasst ihnen schließlich die eigene, ganz besondere Note. Von einem Meisterwerk zu sprechen, lediglich weil das Line-up so stark ist, wäre also falsch. Denn "Gone Is Gone" ist ein genau solches, weil die Songs mitreißen, bewegen und faszinieren. Ganz so wie erwartet? Ja, veermutlich schon. Aber es ist auch mal wieder schön, wenn eine All-Star-Combo ihren Vorschusslorbeeren vollends gerecht wird!
Anspieltipps: Starlight, Praying From The Danger, This Chapter
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes