GONE TIL WINTER - Gone Til Winter
Mehr über Gone Til Winter
- Genre:
- Modern Gothic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Headroom Records/ Code7
- Release:
- 02.10.2009
- Constant Retreat
- Hear Me
- Violated Within
- Ultimate Reality
- Twilight Heart
- Nameless Cry
Moderner Metal aus England. Keine schlechte Leistung für den Anfang.
GONE TIL WINTER kommen aus Manchester, England, und legen uns mit der 6-Track-EP "Gone Til Winter" ihr erstes musikalisches Lebenszeichen vor. Dabei hat sich das Quintett um Frontfrau Talena Smith den aktuell sehr angesagten Modern-Gothic-Metal auf seine Fahnen geschrieben und macht aus musikalischen Einflüssen der Marke EVANESCENCE, LACUNA COIL oder auch GUANO APES keinen großen Hehl. Doch die Engländer sind keine weitere Band, die versucht, auf den angesagten Zug aufzuspringen und noch schnell einen kleinen Teil des großen Kuchens abzubekommen, sondern kann durch Qualität überzeugen.
Das Eröffnungsdoppelpack 'Constant Retreat' und 'Hear Me' sind kraftvolle moderne Songs, die jeden Fan der oben genannten Bands begeistern dürften. In der Singleauskopplung 'Hear Me' überrascht man gar mit hohen zweiten Stimmen, die an NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION erinnern. Ab 'Violated Within' überzeugt Sängerin Talena durch eine etwas rauere Gangart, bei der die Engländerin nun wie Sandra Nasic klingt. Die junge Frau scheint enorm viel Feuer im Hintern zu haben, was vor allem Live ein Erlebnis sein dürfte. Das verpasst dem Gesamtergebnis noch mehr Dynamik, wobei man GONE TIL WINTER grundsätzlich zu gute halten muss, dass sie es schaffen, die Songs interessant zu halten. Ein gutes Mittel gegen aufkommende Langeweile. 'Ultimate Reality' kracht mit tiefen Klampfen um die Ecke, während 'Twilight Heart' klassisch metallisch ertönt und durch die vielen lang gezogenen Töne arg zäh wirkt. Das abschließende 'Nameless Cry' entwickelt durch die vielen Pianoeinsätze eine Art SAVATAGE-Atmosphäre, wobei es mit seinen acht Minuten ebenfalls etwas zu lang ausgefallen ist.
Erwähnenswert wäre auch die Gitarrenarbeit von Jonathan Gruzelier, der es gegenüber vielen Genrekollegen tatsächlich schafft, mit einigen coolen Riffs Akzente zu setzen und nicht nur zur reinen Begleitmusik verkommt. Auch seine Soloduelle mit Keyboarder Nathan Jarvis sind deutlich im grünen Bereich und heben GONE TIL WINTER von der breiten Masse ab. Trotzdem fehlt den sechs Songs der absolute Gänsehautrefrain und der letzte Punch. Hookline und Wiedererkennungswert sind noch das große Manko des Quintetts. Auch in Sachen Produktion sollten sich die Engländer noch einmal Gedanken machen, denn speziell die Konkurrenz aus Übersee ist ihnen in dieser Hinsicht einen deutlichen Schritt voraus. Immer getreu dem Motto: der erste Eindruck zählt.
Genrefans sollten sich ruhig mal auf die Suche nach dieser Debüt-EP machen, denn verstecken braucht sich die Band aus Manchester nicht. Ich bin echt mal gespannt, ob es GONE TIL WINTER in Zukunft schaffen werden. Die Konkurrenz ist groß, die Plattenfirma klein und das Herkunftsland nicht für diese Art von Musik bekannt. Aber wir lassen uns doch von solchen Oberflächlichkeiten nicht beeinflussen, oder?
Anspieltipps: Constant Retreat, Hear Me
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Chris Staubach