GONERS, THE - Good Mourning
Mehr über Goners, The
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Riding Easy Records
- Release:
- 13.03.2020
- Are You Gone Yet
- High, Low And Never In Between
- World Of Decay
- Evil (Is Not Enough)
- Good Ol' Death
- The Sickening
- Down Out
- You Better Run
- The Little Blue
- Dead In The Saddle (Dead Moon)
Wir sind mal wieder lustig.
Bei THE GONERS handelt es sich um eine neue schwedische Band, die von dem Sänger und Gitarristen Nat Gone (ex-SALEM'S POT) gegründet worden ist. Das Quintett hat soeben sein Debütalbum "Good Mourning" veröffentlicht. Schon auf ihrem Erstling legt die Gruppe einen charakteristischen, wiedererkennbaren Stil an den Tag. Ob die gewählte Richtung die richtige ist, darf bezweifelt werden.
In den Titel des Eröffners, 'Are You Gone Yet', hat die Band dezent ihren Namen eingebaut. Mit dieser schmissigen Nummer fängt das Album nicht übel an. Doch während man sich als Hörer noch fragt, ob das eher Glam Rock oder Brit Pop ist, geht einem der Sänger mit seiner leiernd-nöligen Stimme immer mehr auf den Zeiger. Noch mehr nervt 'High, Low And Never In Between', das mit seinem geringeren Tempo die Eigenheiten dieser Musik "zelebriert". Wenn allerdings die Gitarren später schneller riffen, gewinnt das Stück, vor allem, weil diese Passage instrumental ist. Wieder etwas besser klingt 'World Of Decay', das einen mit seinem Ohrwurmlick packt. Ich könnte jetzt die Trackliste weiter durchgehen und halbwegs gute oder eher schwache Lieder zur Kenntnis nehmen, aber es ändert sich im Kern nichts mehr. Dass der Sänger zu diesem leichten, tanzbaren - nun ja - Glam Boogie mit einer nölig-affektierten Stimme Titel mit 'Evil', 'Death' oder eben 'Decay' singt, gehört wohl zum Konzept. Dazu passt auch, dass vereinzelt Anleihen aus Doom und dem Surfsound der 60er durcheinander zu hören sind.
Ein großer Pluspunkt auf "Good Mourning" ist die Rhythmusgruppe, die sich zwar nicht vor Virtuosentum überschlägt, aber sehr präzise spielt und den Stücken ein solides Rückgrat gibt. Auch sind einige nette Riffs, Licks und Soli von den Gitarren zu hören, nur werden diese positiven Ansätze von den GONERS fast zu Tode ironisiert. Einige relativ ordentliche Stücke (falls mal jemand bei YouTube über die Band stolpert) finden sich noch in der zweiten Hälfte in Gestalt von 'Down Out' mit Bass-Intro und Saxophon, 'The Little Blue', das ebenfalls von der Bassgitarre profitiert, und der countrylastigen Schlussnummer 'Dead In The Saddle'.
Es ist in Ordnung, wenn eine Band Humor ausdrückt, aber ein schräger Humor sollte nicht das musikalische Konzept bestimmen. So etwas hält fast nie lange vor. Auf jeden Fall ist die Bikini-Schönheit, die mit einem Skelett kuschelt, ein passendes Coverbild für diese Scheibe.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser