GOREAPHOBIA - Mortal Repulsion
Mehr über Goreaphobia
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Ibex Moon Records
- Release:
- 09.10.2009
- Ordeal Of The Abyss
- Amulet Of Damnation
- Negative Screams
- Grave Plagued Planet
- Primal Nothingness
- Faded Into Ends
- Despised And Ruined
- Black Ash Eyes
- A Grievous Curse
- Ascending Into Vices
- The Inevitable Punishment
- Mortal Repulsion
Old-School-Leckerbissen ohne große technische Ambitionen.
Dass GOREAPHOBIA bereits seit zwei Dekaden aktiv im Underground-Business mitmischen, in dieser ganzen Zeit aber keinen einzigen offiziellen Release vorweisen, ist eine eigenartige, zuletzt auch bedauernswerte Sache. Die Band, in der unter anderem einzelne Musiker aus dem direkten INCANTATION-Umfeld mitmischen, hatte zeitgleich zum großen Durchmarsch der Florida-Szene ihren Betrieb aufgenommen, aufgrund des ungünstigen Standpunkts Philadelphia und einiger weniger verständlicher Startschwierigkeiten aber nie den beflügelnden Aufwind des Todesstahls spüren dürfen.
Mit dem Release des nunmehr ersten Albums "Mortal Repulsion" erfolgt nun doch noch so etwas wie Genugtuung, zumindest in kreativer Hinsicht. Denn wenn GOREAPHOBIA auf diesem schnörkellosen Old-School-Werk eines beweisen, dann dass der klassische Death Metal keinen übertriebenen instrumentalen Firlefanz benötigt, um seine Intensität an den Mann zu bringen.
"Mortal Repulsion" erhebt stattdessen den Anspruch, die Wurzeln mit den überproduzierten Extremplatten der letzten Jahre qualitativ gleichzusetzen und mit spartanischen Ansätzen wieder dahin zurückzukehren, wo die Szene vor 20 Jahre ihren absoluten Höhepunkt erlebte. Folgerichtig ist das Debütalbum des Philadelphia-Trios eine Hommage an Bands wie MORBID ANGEL (ebenfalls zu Debützeiten), IMMOLATION und eben auch INCANTATION zu ihren besten Zeiten, darüber hinaus aber auch eine kleine Ehrerbietung an den Teutonen-Thrash der in vielen Passagen inspirativ des Albums in die Songs einfließt. Nummern wie der Opener 'Ordeal Of The Abyss' oder 'Amulet Of Damnation' sind schwarz getränkte Death-Metal-Granaten, die neben ihrem wunderbaren Old-School-Drive auch noch auf einen bestialischen Groove verweisen können, dessen spezielle Atmosphäre wiederum ein bisschen von "Altars Of Madness" hat - ganz unabhängig davon, dass GOREAPHOBIA bei weitem nicht so hektisch zu Werke gehen, wie die Kollegen bei MORBID ANGEL seinerzeit.
Davon abgesehen ist "Mortal Repulsion" ein wirklich abwechslungsreiches Album, das die wichtigsten Elemente der alten Schule gebührend miteinander verwebt. Schleppende, fiese Parts wechseln sich ständig mit treibenden Galopp-Riffs ab, derweil pumpt die Rhythmusfraktion ganz ordentlich, und auch der röchelnde Gesang passt wie Arsch auf Eimer zu den rauen Riffs. Was will man eigentlich mehr?
Tja, da stellt sich doch gleich die Frage, warum GOREAPHOBIA die Möglichkeiten zum Erfolg in den frühen 90ern nicht genutzt haben. Die Band war präsent, hatte das kompositorische Knowhow und auch die instrumentalen Qualitäten, nur eben nicht das zugehörige Album am Start. Jenes erscheint nun mit gut und gerne zwei Dekaden Verspätung, hat dementsprechend etwas von seiner möglichen Ausdrucksstärke eingebüßt, sollte Old-School-Lunatics aber auf alle Fälle mal einen Lauschangriff Wert sein. Scheiben mit einem solch starken Hang zu den Wurzeln des amerikanischen Death Metals bekommt man schließlich heute auch nicht mehr alle Tage um die Ohren gehauen!
Anspieltipps: Ordeal Of The Abyss, Despised And Ruined, The Inevitable Punishment
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes