GORGON - Elegy
Mehr über Gorgon
- Genre:
- Symphonic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Dusktone
- Release:
- 18.01.2019
- Origins
- Under a Bleeding Moon
- Nemesis
- The Plagues
- Into The Abyss
- Ishassara
- Of Divinity and Flesh
- Elegy
Starker Zweitling der französischen Newcomer
Gute zweieinhalb Jahre sind inzwischen ins Land gezogen, seit mich die Franzosen GORGON mit ihrem Debütalbum "Titanomachy" positiv überraschen konnten. Entsprechend ließ ich mich damals auch zu der Prognose hinreißen, dass man in Zukunft noch viel von diesem Trio hören wird. Und nun zählt es, denn inzwischen haben Paul Thureau, der für den Großteil des Songwritings verantwortlich zeichnet, und seine Mitstreiter den Zweitling "Elegy" fertiggestellt, mit dem sie nun unter Beweis stellen müssen, dass das Debüt keine Eintagsfliege war.
Musikalisch hat sich glücklicherweise nicht viel verändert zwischen den beiden Silberlingen, denn der Mix aus symphonischem Death Metal und orientalischer Melodieführung war insbesondere einer der Punkte, der "Titanomachy" zu einem so starken Album gemacht hat. Einzig lyrisch haben sich die Jungs neu orientiert, die griechischen Göttersagen hinter sich gelassen und widmen sich mit dem Konzept von "Elegy" den Dualitäten des Lebens. Los geht es dann mit dem kompakten Opener 'Origins' auch extrem vielversprechend, wobei sich schon hier ganz besonders die wunderbaren Vocals von Gastsängerin Safa Heraghi als echtes Highlight entpuppten, die sämtlichen Tracks mit ihrer Stimme atmosphärische Tiefe verleiht und der Musik so eine ganz neue Dimension gibt.
Das folgende 'Under A Bleeding Moon" offenbart nach diesem überaus überzeugenden Beginn dann allerdings schnell den ersten Schwachpunkt des Silberlings, der in der Ballance zwischen Orchester und den klassischen Instrumenten der Death-Metal-Band dahinter liegt. So überzeugen die Samples zwar mit hervorragender Qualität und klingen deutlich wertiger als noch auf dem Vorgänger, stehen aber teilweise auch zu sehr im Vordergrund, weshalb vor allem die Rhythmusfraktion stellenweise viel zu weit in den Hintergrund gedrängt wird. So kommen zwar die herrlichen Melodien beim Hörer an, gleichzeitig verkommt das treibenden Schlagzeugspiel so oftmals zum leisen Klackern im Hintergrund, dem jegliche Durchschlagskraft genommen wird. Trotzdem bleibt das hier Kritik auf allerhöchstem Niveau, denn sieht man einmal von dem phasenweise fehlenden Druck ab, dann liefern die Franzosen mit "Elegy" eine herausragende kompositorische Leistung ab, die von vorne bis hinten Spaß macht. Und auch in Sachen Highlights hat die Scheibe einiges zu bieten, denn auch wenn sich die acht Songs an einem gemeinsamen Konzept entlang hangeln, so stechen mit dem epischen 'The Plagues' und der orientalisch angehauchten Abrissbirne 'Ishassara' zwei Tracks doch ganz besonder heraus.
So bleibt mir am Ende eigentlich nur, auch dieses mal wieder allen Fans von monumentaler Epik, symphonischen Klängen und bissigem Todesstahl im Stile von BEHEMOTHs Epos "The Apostasy" zu raten, hier dringend ein Ohr zu riskieren. Zum ganz großen Wurf hat es mit "Elegy" zwar noch nicht gereicht, doch mit ihrem zweiten Langspieler festigen die Franzosen ihre Position als einer der heißesten Newcomer im symponischen Death Metal.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs