GORGON - Titanomachy
Mehr über Gorgon
- Genre:
- Symphonic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 21.05.2016
- Oros Othrys
- Arising Thunderlord
- Valley Of Redemption
- Ashes And Blood
- Titans Unleashed
- Oracles
- Everlasting Flame Of Olympus
- Elysium
Griechische Göttersagen im symphonischen Death-Metal-Gewand.
Die Franzosen GORGON mögen aktuell hierzulande für viele noch ein unbeschriebenes Blatt sein, doch einige eingefleischte Anhänger des symphonischen Death Metals dürften durch die beiden Singles 'Arising Thunderlord' und 'Ashes And Blood' bereits auf das Trio aufmerksam geworden sein. So erging es zumindestens mir und dementsprechend groß war auch meine Vorfreude auf das Debütalbum der Jungs, das in Eigenregie produziert wurde und nun gut drei Jahre nach Bandgründung unter dem Titel "Titanomachy" endlich das Licht der Welt erblickt.
Musikalisch lässt sich die Truppe aus Paris dabei wohl am besten mit den Symphonic-Black-Metal-Vorreitern DIMMU BORGIR und den italienischen Senkrechtstarten FLESHGOD APOCALYPSE vergleichen, denn sie alle teilen die Vorliebe für ausladende Orchestrationen und harte Death-Metal-Riffs. Wo sich bei FLESHGOD APOCALYPSE allerdings das Orchester an verrückten Blast-Beats und technischem Gitarren-Gefrickel aufreibt, finden die Franzosen die perfekte Ballance zwischen epischen Soundteppichen und messerscharfem Riffing, wodurch auch der Opener 'Arising Thunderlord' direkt für einige Gänsehaut-Momente sorgt. Abgerundet wird der Track von feinen Lead-Gitarren und einer tollen Refrain-Hookline, womit gleich die erste Nummer des Debüts zu einem echten Symphonic-Death-Highlight mutiert.
Doch sein Pulver hat das Trio damit noch lange nicht verschossen, denn auch das folgende 'Valley Of Redemption' legt mit ähnlich hoher Qualität nach, bevor mit dem orientalisch angehauchten 'Ashes And Blood' mein ganz persönlicher Höhepunkt des aktuellen Langeisens folgt. Die arabisch angehauchte Instrumentierung verpasst dem Song dabei eine gute Protion Eigenständigkeit und liefert die perfekte musikalische Untermalung für die Lyrics, die sich hier, wie auch auf dem gesamten Rest des Silberlings mit der griechischen Mythologie beschäftigen. Aber nicht nur in Sachen Songwriting wirkt die Truppe nach gerade einmal dreijähriger Geschichte extrem abgebrüht, nein auch an den Instrumenten machen Julien Amiot, Paul Thureau und Aurel Hamoniaux eine sehr gute Figur. Ganz besonders stechen dabei die hervorragend umgesetzten Orchester-Parts heraus, die nicht nur stimmig arrangiert sind, sondern auch mit extrem hochwertigen Samples auf ganzer Linie überzeugen, was vor allem beim instrumentalen Zwischenspiel 'Oracles' besonders gut nachzuhören ist. Für eine Eigenproduktion ist das schon fast ungewöhnlich professionell, demonstriert aber gleichzeitig, wie ernst die Franzosen ihre Musik nehmen.
Schlussendlich bleibt das einzige Manko dieser Scheibe die stellenweise fehlende Abwechslung, denn das bereits erwähnte 'Ashes And Blood' bleibt musikalisch gesehen der einzige wirkliche Ausreißer. Abgesehen davon bewegen sich die meisten Songs auf "Titanomachy" in ähnlichen musikalischen Gefilden, was bei mehreren Hördurchläufen doch für geringfügige Abnutzungserscheinungen sorgt. Hier hätten vielleicht ein paar mehr experimentelle und arabisch angehauchte Tracks der Scheibe sehr gut zu Gesicht gestanden.
Doch all das bleibt Kritik auf allerhöchstem Niveau, denn abgesehen von diesen minimalen Abzügen ist "Titanomachy" ein mehr als beeindruckendes Debüt geworden, das sogar die von den Vorab-Singles geschürten Erwartungen noch einmal deutlich übertrifft. Daher kann ich abschließend auch nur für alle Fans von symphonischem Death Metal eine ganz klare Kaufempfehlung aussprechen und wage gleichzeitig zu prognostizieren, dass man in den kommenden Jahren noch einiges von GORGON hören wird.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs