GORGONS EYES - The Battle Rages On
Mehr über Gorgons Eyes
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.01.1970
- Sailors In Blood
- Sons Of Steel
- All Hail The Damned
- Wild And Free
- Vengeance Is Mine
- Son Of The Sun
- Merciless Times
- Gorgons Eyes
- Excalibur (Demo 1999)
- The Swordsman (Demo 1999)
- Valhalla (Demo 1999)
Die Geschichte von GORGONS EYES reicht zurück bis 1992, als die Band von Andre Muchow und Björn Below gegründet wurde, um Songs von u. a. METALLICA, BLACK SABBATH und JUDAS PRIEST zu covern. Es dauerte etwa zwei Jahre, bis sie damit begannen, eigene Ideen umzusetzen, die zu dieser Zeit noch die unterschiedlichsten Einflüsse aufwiesen. Damals glaubten sie, mit BATTLE AXES einen geeigneten Namen gefunden zu haben. Bis 2000 behielten sie diesen auch bei, änderten ihn dann aber aus urheberrechtlichen Gründen in GORGONS EYES.
Bis 1998 war die Band ein einziges Besetzungskarussell. Vor allem der Posten des Gitarristen wurde immer wieder besetzt, was nicht gerade dazu führte, nach außen ein einheitliches Bild zu bieten und wesentlich weiterzukommen. Immerhin veröffentlichten sie 1996 ein Demo-Tape namens "Battletales", das mit einer Auflage von 220 Stück weltweit recht gute Kritik bekam und selbst bei Radio Fritz vorstellt wurde.
Nachdem im Sommer 1998 Rocco Stellmacher den Posten des Gitarristen übernommen hatte, erschien 1999 die Mini-CD "Bold And Unbroken", die in einer Vielzahl von Zeitschriften gute Kritiken einheimsen konnte und ebenfalls im Radio vorgestellt wurde. "Bold And Unbroken" fand eine sehr viel größere Verbreitung als der Vorgänger und zog Anfragen von Fans aus der ganzen Welt nach sich.
Im Sommer 2002 übernahm dann Robert Dietrich den Bass bei GORGONS EYES, und in dieser Besetzung stellten sie im Frühjahr 2003 auch die erste vollständige CD namens "The Battle Rages On" fertig - wie auch schon die ersten beiden Veröffentlichungen komplett in Eigenregie ...
Der Opener 'Sailors In Blood' beginnt zunächst - wie man es auch schon von RUNNING WILD kennt - mit stimmungsvollem Kanonenfeuer, ehe die Gitarren die Kontrolle übernehmen und dem Song mit kräftigen Riffs ihren Stempel aufdrücken. Auch das Schlagzeug leistet seinen Beitrag, dass es diesem Stück nicht an Heaviness fehlt. Besonders auffällig ist jedoch vor allem der Gesang von Björn, der ziemlich rauh daherkommt, aber gerade deshalb hervorragend in das Songgefüge passt. (Sehr schade, dass dieser Sänger nicht mehr bei GORGONS EYES ist ...) Die melodische Komponente wird von GORGONS EYES aber keineswegs vernachlässigt - wie insbesondere auch der balladen-mäßige Zwischenteil zeigt.
Auch zu Beginn des zweiten Songs, 'Sons Of Steel', drängen sich zunächst Vergleiche zu RUNNING WILD auf, denn das Intro hört sich verdammt nach 'Prisoner Of Our Time' an. Mit dem Einsetzen der härteren Gitarrenriffs kehren GORGONS EYES jedoch relativ schnell wieder auf ihre eigenen Wege zurück. In ziemlich hohem Tempo brettern sie dahin, und Björn kann eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass er auch hohe Screams gut beherrscht.
'All Hail The Damned' ist dann ein Midtempo-Stampfer, der auch auf einer frühen MANOWAR-Platte nicht besonders aufgefallen wäre, und das ist durchaus als Kompliment zu verstehen. Im Vordergrund steht natürlich auch hier der Gesang, der jedoch durch harte, treffsichere Gitarrenriffs bestens unterstützt wird.
Bei 'Wild And Free' behalten GORGONS EYES das gemäßigte Tempo bei, aber sie können dafür mit zum Teil schwerfälligen, zum Teil sägenden Gitarrenriffs aufwarten und auch Björn streut den einen oder anderen hohen Schrei ein. Der Song an sich und vor allem der Mittelteil mit den fast schon gesprochenen Vocals erinnert erneut an MANOWAR, und zwar sowohl musikalisch wie auch inhaltlich an 'Spirit Horse Of The Cherokee'.
Ganz verleugnen kann auch 'Vengeance Is Mine' die MANOWAR'schen Einflüsse nicht. Obwohl auch dieses Stück erneut im Midtempo daherkommt, lässt es jedoch nicht die nötige Heaviness vermissen, ebenso wenig wie die Eingängigkeit. Dazu trägt vor allem auch der Refrain bei, der etwas VIRGIN STEELE durchschimmern lässt.
Auch 'Son Of The Sun' beginnt recht verhalten, entwickelt sich im Laufe des Songs aber zu einem epischen Stück, dem es an Abwechslung keinesfalls fehlt. So wird beispielsweise im Mittelteil das Tempo deutlich angezogen und den Gitarrenriffs eine größere Bedeutung zugemessen. Besonders einprägsam ist jedoch vor allem der Refrain, und so bleibt dieses Stück lange im Ohr hängen.
Richtig schnell geht es dann bei 'Merciless Time' zur Sache, wobei hier insbesondere die zackigen Gitarrenriffs den Song prägen. Die Einflüsse von MANOWAR (v.a. 'The Power Of Thy Sword') sind auch hier präsent, aber GORGONS EYES schaffen es auch hier, die Kopie-Klippen zu umschiffen. Insgesamt also ein recht simpel gestrickter, aber dadurch recht wirkungsvoller Nackenbrecher.
Zum Abschluss von "The Battle Rages On" haben sich GORGONS EYES noch ihre Bandhymne ('Gorgons Eyes') aufgehoben, und der Begriff 'Hymne' ist hier durchaus wörtlich zu nehmen. Die Jungs bewegen sich erneut überwiegend im Midtempo, aber die Gitarrenriffs und auch das Drumming fressen sich im Gehörgang dermaßen fest, dass man dieses Stück kaum wieder aus dem Ohr bekommt. Beim Instrumentalteil wird noch einmal kräftig Gas gegeben, und somit ist auf für ausreichende Abwechslung gesorgt.
Das war's eigentlich mit "The Battle Rages On", doch GORGONS EYES halten noch einen Nachschlag in Form ihres 1999er-Demos "Bold And Unbroken" parat, und so gibt es noch drei weitere Songs zu hören. Da wäre zum einen das hymnische 'Excalibur', zum anderen das balladeske 'The Swordsman' und schließlich auch noch das überragende 'Valhalla', das schon auf dem Sampler "Power Battle Vol. 2" und das mich überhaupt auf GORGONS EYES aufmerksam werden ließ.
Insgesamt ist "The Battle Rages On" ein äußerst gelungenes Scheibchen geworden, das Metal-Traditionalisten perfekt reinlaufen sollte. Wer mit RUNNING WILD, MANOWAR, VIRGIN STEELE und Konsorten etwas anfangen kann, wird hier bestens bedient und hat somit eine hervorragende Alternative zu diesen Bands - zumal diese ihren Zenit ja wohl längst überschritten haben. - Also, ihr 80er-Jahre-Fetischisten, worauf wartet ihr noch? Marsch, marsch, "The Battle Rages On" bestellen!
Anspieltipps: Sailors In Blood; Gorgons Eyes; Valhalla
- Redakteur:
- Martin Schaich