GOTHMINISTER - Anima Inferna
Mehr über Gothminister
- Genre:
- Gothich Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Danse Macabre (Alive)
- Release:
- 25.03.2011
- Stonehenge
- Liar
- Juggernaut
- 616
- Solitude
- The Beauty Of Fanatism
- A.I. (Anima Inferna)
- Fade
- The Beast
- Hell Opens The Gate
- Liar (remix)
Der Schritt in die kommerzielle Schiene?
Die Entwicklung des einstigen norwegischen Elektro-Projekts GOTHMINISTER gehört wohl zu den linearsten, die der ganze Sektor zu bieten hat. Mit jedem weiteren Album hat sich Mastermind Björn Alexander Brem noch weiter dem Gitarrenbereich zugewandt und von den Synthie-Effekten und Beats loslassen können. Den Höhepunkt dieser Entwicklung stellt nun der neue, insgesamt vierte Full-Length-Titel "Anima Inferna" dar. Denn so eingängig, vielleicht auch kommerziell ausgerichtet, wie auf diesem Album, hat sich das Konstrukt, das man mittlerweile auch tatsächlich als Band bezeichnen kann, bis dato noch nicht zu Wort gemeldet.
Schon in den ersten Takten fällt auf, dass GOTHMINISTER drei Jahre nach "Happiness In Darkness" noch geschmeidiger, an sich sogar wärmer musizieren. Die Tracks kommen nach wie vor gut auf den Punkt, haben aber im Hintergrund auch einen gewissen, ja nahezu rockigen Punch, der in diese Form noch Neuland für die Skandinavier ist. Nummern wie 'Stonehenge' und 'Juggernaut' sind klassischer Gothic Rock, tendenziell sogar mit SISTERS-Touch, aber dann doch wieder mit elektronischer Bodenhaftung, die das Projekt zumindest partiell zu seinen Wurzeln zurückführt. Später schlägt man sogar metallische Noten an, bisweilen von Bands wie SIRENIA und Co. geprägt, wenn man sich den Elfengesang an dieser Stelle einmal wegdenkt. Angenehm ist vor allem, wie Elektronik und Handwerk hier miteinander harmonieren, ohne dabei zu starke Kontraste aufzubauen oder sich grundsätzlich voneinander abzugrenzen.
Nur ein einziges Problem eröffnet Brem in Stücken wie 'Fade' und 'Hell Opens The Gates': Man begibt sich langsam aber sicher in den Konsensbereich und gibt die persönliche Identität ein Stückweit ab. Insofern sind Schlagwörter wie 'kommerziell' auch nicht gänzlich unangebracht, denn mit gut der Hälfte der hier enthaltenen Songs dürften die Herrschaften sicherlich die Club-Szene aufmischen. Aber das muss ja nicht grundlegend verkehrt sein - denn insgesamt ist das Material auf "Anima Inferna" überzeugend und überdies stärker einzuschätzen als die Songs der letzten Scheibe. Und auch das ist eine Entwicklung, die linear und uneingeschränkt zufriedenstellend ist.
Anspieltipps: Stonehenge, Juggernaut, The Beauty Of Fanatism
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes