GOTHMINISTER - Utopia
Mehr über Gothminister
- Genre:
- Elektro / Dark Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 17.05.2013
- The New Beginning
- Someone Is After Me
- Utopia
- March
- Horrorshow
- Nightmare
- Afterlife
- Helldemon
- All Alone
- Purgatory
- Eternal
- Raise The dead
- Boogeyman
Das mit Abstand stärkste Wert des ambitionierten Einzelkämpfers
Wer es bislang noch nicht glauben wollte, der wird spätestens jetzt die Augen und Ohren aufsperren müssen: Denn wenn GOTHMINISTER Björn Alexander Brem mit der Veröffentlichung seines aktuellen Werkes eines bewiesen hat, dann dass der Weg an die Spitze der elektronisch veredelten Düstermusik ausschließlich über ihn und sein Projekt führt. Der ambitionierte Norweger hat in den vergangenen Jahren immer wieder einzelne Nadelstiche gesetzt, hier und dort auch überzeugen können, aber noch kein Werk eingespielt, welches den Durchbruch auf breiter Ebene auch rechtfetigen könnte. "Utopia" ist nun genau jenes Album, das nicht nur rundum stimmig in Szene gesetzt wird, sondern auch musikalisch mit so viel Hingabe und Liebe zum Detail umgesetzt wurde, dass der Begriff 'Sterilität' im Kosmos von GOTHMINISTER längst keine Rolle mehr spielen muss. Und das ist nur einer der vielen Punkte, der "Utopia" so wertvoll macht!
Brem startet sein neues Konzeptwerk mit zwei ausgelassen melodischen, fast schon fröhlichen Kompositionen, hat hierbei aber auch gleich die passenden Hymnen für die einschlägigen Tanzflächen abgeliefert. 'Someone Is After Me' besticht mit einem dynamischen Beat und einer ausdrucksstarken Melodie, wohingegen der Titelsong vielleicht das beste Stück in der 15-jährigen Karriere des Soundtüftlers geworden ist. Allerdings sind dies nur einzelne Einheiten, die man im nachhinein als Teil des großen Ganzen namens "Utopia" betrachten sollte. Im weiteren Verlauf führt der Mastermind seine Zuhörer nämlich durch eine allzu abenteuerliche Reise durch nahezu jede einzelne Nuance der finsteren Musikkunst. Orchestrale Samples werden hier mit Horror-artiger, teils harscher Elektronik gemixt, kurze Industrial-Gitarren vermengen sich mit stampfenden, bisweilen auch rockigen Beats, und selbst für die relaxten Parts ist gesorgt, sei es auch nur im finalen, leider etwas kurzen Ausklang von 'Boogeyman' oder in den zwischenzeitlich eingeflochtenen Interludien, die jedoch eher konzeptueller Natur sind und das Gesamtgerüst des Albums wirklich prima zusammenhalten.
Schlussendlich sind es so viele Dinge, die den neuen GOTHMINISTER-Silberling zu einem absolut ästhetischen, erstmals makellosen Release machen. Vorne an steht selbstredend die außerordentlich dynamische Elektronik, dicht gefolgt von der schaurigen Atmosphäre, den teils sakralen Melodien und den ständigen Überraschungseffekten, die "Utopia" bis zur letzten Note spannend halten. Man muss der Band und vor allem ihrem Chefdenker gratulieren, denn solch ein geniales Werk hätte man von GOTHMINISTER vielleicht nicht mehr erwartet. Umso schöner, dass die Norweger mit "Utopia" ihr vorläufiges Meisterstück aufgelegt haben.
Anspieltipps: Someone Is After Me, Utopia, Eternal, Raise The Dead
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes