GOULD, CHRISTOPHER - Till Party Do Us Deaf
Mehr über Gould, Christopher
- Genre:
- Alteernative Rock / Indie Pop
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Finest Noise / Radar
- Release:
- 10.09.2012
- Cosy Black Hole In My Soul
- Tomorrow
- Some Things
- Fly To The Moon (Album Version)
- Doesn't Really Matter
- One Day
- The Power Of Will
- At Your Service (In Zis Restaurant)
- Be King
- Talk Too Much
- The Road That Lies Ahead
Ein lohnenswerter Drift über den Tellerrand
Christopher Gould muss wohl niemand mehr etwas vormachen; der gute Mann hat sein ganzes Leben in irgendeiner Form mit Musik verbracht, sei es als Songwriter, Instrumentenbauer oder Kollaborateur solch renommierter Pop-Acts wie DONOVAN oder THE BEE GEES. Er ist im japanischen TV aufgetreten, hat in den Niederlanden und Belgien an Theaterstücken mitgearbeitet und sich schlieeßlich in Insider- und Expertenkreisen einen Namen erkämpft, der zwar nicht immer groß herausposaunt wurde, mit dem seine Partner aber immer einen gewissen Wohlklang verbunden haben. Auf seine alten Tagen hat sich Gould nun selbst noch einmal ins Studio begeben und seine eigene Vorstellung von zeitgemäßer Musik aufs Tonband gepresst. Herausgekommen ist dabei eine sehr eigenwillige Melange aus leicht nachvollziehbarem Progressive Rock, außergewöhnlichen Singer/Songwriter-Passagen und harmonischer Popmusik, wobei man hier nicht im Rahmen des Mainstreams denken sollte. Aber viel wichtiger noch: Genau diese ziemlich stimmige Mischung, die gelegentlich auch mal das große Fenster der Rockmusik verlässt, macht "Till Party Do Us Deaf" erst interessant.
Christopher Gould experimentiert jedoch nicht zu weltfremd und setzt sich selber einen überschaubaren Rahmen für das, was auf seinem Soloalbum geschehen darf und erlaubt ist. 'Cosy Black Hole In My Soul' und 'Tomorrow' bleiben einprägame, leicht verdauliche Rocksongs, 'Fly To The Moon' entpuppt sich als relaxt-harmonischer Ohrenschmeichler, 'At Your Service (In Zis Restaurant)' kontert mit flockigen Reggae-Grooves, und dass selbst ein paar Hammond-Collagen, wie sie in 'Talk Too Much' auftauchen, nicht beefremdlich erscheinen, spricht für die immer wieder sehr homogenen Arrangements, die Gould auf "Till Party Do Us Deaf" verankert hat. Dennoch hat der gute Mann hier und dort ein paar Noten platziert, die ein bisschen mehr Offenheit für die Dinge einfordern, die jenseits des Tellerrands geschehen. Das neue Werk des erfahrenen Musikers ist gewissermaßen trotz seiner vielen vertrauten Inhalte eine Special-Interest-Geschichte, die nicht immer einer gängigen Konvention folgt, sondern sich die künstlerische Freiheit auch im vermeintlich engen Songwriting-Konstrukt nicht nehmen lässt. Das macht "Till Party Do us Deaf" schwierig, inhaltlich vielleicht auch manchmal grenzwertig, aber dennoch qualitativ verlässlich und unterm Strich einfach hörenswert.
Anspieltipps: Cosy Black Hole In My Soul, Fly To The Moon, Talk Too Much
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes