GOZU - The Fury Of A Patient Man
Mehr über Gozu
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Small Stone Records
- Release:
- 26.04.2013
- Bald Bull
- Signed Epstein's Mum
- Charles Bronson Pichot
- Irish Dart Fight
- Salty Thumb
- Disco Related Injury
- Traci Lords
- Ghost Wipe
- Snake Plissken
- The Ceaseless Thunder Of Surf
Bostons feinste Stoner Rocker!
Wie diese Band es geschafft hat, in den fünf Jahren ihrer bisherigen Existenz nahezu unbemerkt zu bleiben, ist eines der Rätsel, dessen Lösung man wohl niemals aufspüren wird. Bereits zwei gefeierte Releases können die Jungs aus Boston für sich verbuchen, und dennoch waren GOZU bis dato lediglich ein Insider-Thema für die Die-Hard-Gemeinde des Kultlabels Small Stone. Spätestens mit der Veröffentlichung des neuen Albums sollte sich dieser Umstand jedoch in Luft auflösen, denn "The Fury Of A Patient Man" schreit nach mehr als lediglich einem nebensächlichen Dasein. Insbesondere Fans solcher Acts wie QUEENS OF THE STONE AGE sollten aufmerksam verfolgen, was die Band aus dem amerikanischen Osten fabriziert, denn der bemerkenswert trockene Fuzz-Sound, die generelle Coolness bei der Gitarrenarbeit sowie die teils versteckten Hooks sind genau jener Stoff, aus dem die ersten beiden Scheiben von Josh Homme undd seinen geschiedenen Recken gemacht sind.
In den ersten Minuten von "The Fury Of A Patient Man" wird bereits offenbar, auf welchem Niveau hier Stoner-Referenzen mit klassischem Hardrock gekoppelt werden, bevor dann der Retro-Fleischwolf einsetzt und noch ein paar geschickt eingeflochtene 70er-Vibes in die Menge schmeißt. 'Bald Bull' und 'Charles Bronson Pinchot' zeigen dem ehemals nach Palm Springs ausgerichteten Publikum, wie man die Sache gekonnt weiterentwickelt, ohne die wichtigsten Nuancen auf der Strecke zu lassen, bevor 'Irish Dart Fight' und 'Disco Related Injury' dann noch gehörig einen draufsetzen. Nach neun smarten, knackigen Rocksongs neigt sich die Scheibe dann aber leider einem viel zu schnellen Ende zu, was vielleicht der einzige Grund für Kritik jeglicher Art sein könnte.
Doch der Konjunktiv deutet es bereits an: Diese Band hat noch etwas in petto, das man einfach nur gewaltig nennen muss. Das abschließende, knapp 25 Minuten währende 'The Ceaseless Thunder Of Surf' führt den Hörer in Sphären, die er in den vergangenen Jahren eigentlich nur von MY SLEEPING KARMA eröffnet bekam. Das ist Heavy Rock in Vollendung, instrumentale Psychedelic-Kunst mit grandios-hypnotischen Fragmenten und einer Tiefenwirkung, die abseits der gerade angeführten Konkurrenz ihresgleichen sucht. Problematisch könnte regelrecht die enorme Kontrastwirkung zum monströsen Schlusstrack und den eher zielstrebig komponierten übrigen Songs werden - allerdings ist dies auch nur schwarzmalerische Theorie und eher nicht zu befürchten. Im Gegenteil: Viel lieber labt man sich am großartigen Output dieser Boston-Brigade und ergibt sich der Hoffnung, die Songs von "The Fury Of A Patient Man" in Bälde auch live erleben zu dürfen. Es ist wahrhaftig gewaltig, welche Bilder einem bei diesem Gedanken schon in den Kopf schießen!
Anspieltipps: The Ceaseless Thunder Of Surf, Bald Bull, Disco Related Injury
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes