GRABAK - Bloodline Divine
Mehr über Grabak
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 17.11.2017
- Post Lucis Natum
- Via Dolorosa
- Sinnocence
- Corpsebride
- Oblivion
- Seelensammler
- Bloodline Divine
- S.T.U.K.A.
- Phoenix
- Apostate
Sensationelles Comeback einer permanent gebeutelten Combo!
Das Schicksal spielt einem manchmal die gemeinsten Streiche - das haben die Musiker von GRABAK in ihrer bisherigen Laufbahn schon mehrfach spüren müssen. Nachdem sich die Black-Metal-Veteranen aus Leipzig mit ihrer letzten Platte endlich auf jenem Niveau bewegen konnten, dass der Band schon bei der Gründung in den mittleren 90ern vorschwebte, ging ihr Label pleite und hinterließ auch bei den Ostdeutschen einen immensen Scherbenhaufen. Es dauerte eine Zeit, bis man sich wieder berappeln konnte, weshalb man eigentlich von sechs langen verlorenen Jahren sprechen muss, wenn man die jüngsten Wendungen im Bandkonstrukt betrachtet. Doch mit dem Release von "Bloodline Divine" zeigt GRABAK nun, dass man die Geduldsprobe vor allem im kreativen Segment profitabel nutzen konnte. Das aktuelle Werk ist nicht nur ein schlichtes Comeback, sondern ein regelrechter Orkan, der der ollen Phrase, dass Totgesagte einfach länger leben, noch einmal eine fette Bestätigung gibt.
"Agash Daeva" und "SIN" waren schon zwei herausragende Platten, auf denen die Band ihre rasante Entwicklung dokumentieren konnte. Doch mit "Bloodline Divine" erreichen die Leipziger völlig neue Sphären, geben sich insgesamt noch vielschichtiger, sammeln noch intensivere Hymnen an und haben erstmals auch die Vermischung des melodischen Black Metals mit einzelnen Todesblei-Elementen so souverän gemeistert, dass die Übergänge kaum fließender sein könnten.
Und dennoch haben die Musiker spürbar viel Wut im Bauch; die zehn neuen Nummern sind durchweg einprägsam, aber sie strahlen auch eine Aggressivität aus, die auf diesem Level noch nicht dargeboten wurde. 'S.T.U.K.A.' und 'Oblivion' setzen diesbezüglich Akzente, aber auch das dreckige 'Sinnocence' zementiert den Hass, den die Herren kreativ umgemünzt haben, um sich und die bisherige Diskografie noch einmal spielerisch zu übertreffen.
Kernstück des Albums sind aber immer noch Hymnen wie 'Corpsebride' und das grandiose 'Seelensammler', mit denen sich GRABAK nicht nur in der oberen Liga festsetzt, sondern auch den Anspruch anmeldet, hier den Ton anzugeben. Die altgedienten Recken sind nicht nur einfach zurück; nein, die Band ist lebendiger und stärker denn je und liefert mit "Bloodline Divine" ihr bisheriges Paradewerk ab. Yes!
Anspieltipps: Corpsebride, Seelensammler, Phoenix
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes