GRABAK - Sin
Mehr über Grabak
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Twilight-Vertrieb (twilight)
- Release:
- 20.05.2011
- The Covenant
- Into A Mental Inferno
- Beyond The Grace Of God
- The King's Jester
- The Echoes Of Babel
- Of Masters And Servants
- The Sign Of The Rope
- The Black Mirror
- The Lord Of Sin (Instrumental)
Kann denn Black Metal Sünde sein?
Na, das nenne ich mal ein Konzept. Man nennt das Album "Sin" (auf deutsch: Sünde) und schreibt neben Pro- und Epilog noch sieben weitere Lieder, die sich mit den dazugehörigen Todsünden befassen. Seit der Werbekampagne eines Speise-Eis-Herstellers ist die Idee zwar nicht mehr einmalig, aber Themen-Recycling ist ja ohnehin Standard in der wunderbaren Welt des Black Metals.
Nach einem relativ belanglosem Standard-Düster-Intro geht es mit dem Prolog los. 'Prologue - The Covenant' ist okay und dabei auch ganz anständig. Auch wenn es einen nicht gerade von den Socken haut. Denn hier sind die Parallelen zu Bands wie NAGLFAR, DARK FUNERAL oder auch NECROPHOBIC so stark, das es man tatsächlich auch für einen Titel einer beliebigen Schweden-Schwarzmetall-Formation halten könnte.
Sehr überzeugend ist dagegen das Keifen von Frontmann Jan, der Gift und Galle zu spucken scheint, während die blasphemischen Texte seine Kehle verlassen. Das Schlagzeug hämmert fast durchgängig mit über 180 bpm durch die ersten Tracks der Platte und hält nur für die filigran-vorgetragenen Gitarrenarbeit Inne. Diese ist übrigens auch das, was den Song-Monolithen ihre Seele einhaucht und dafür sorgt dass "Sin" nicht in Monotonie versinkt. Gerade 'Gluttony - The King's Jester' hat einiges in Sachen gute Riffs zu bieten und bleibt dennoch ein gemeiner Batzen Hass, der ordentlich reinhaut.
Es geht aber auch stampfender und so ist 'Sloth - The Echoes Of Babel' eine pechschwarze Mid-Tempo-Walze, die zwischen Epik und Morbidität schwankt. Sexy wird es mit der fünften Sünde 'Lust - Of Masters And Servants. Zumindest wenn man vom Namen ausgeht, ansonsten hat der Track eher wenig mit Sex zu tun. Abgesehen von den gequälten Schreien einer Frau, die in der Mitte eingestreut werden. Ansonsten bietet der Titel wenig neues und bleibt bei seinen schwarzen, schwedischen Leisten.
Auch das letzte Drittel macht da nichts anders und prügelt sich ähnlich wie auch zu Anfang mit aller (gut-produzierten) Gewalt durchs Gelände.
Einzig 'Pride- The Black Mirror' hat durch operesken Frauengesang, symphonische Samples und Spoken-Words-Passagen ein bisschen was von einem sehr alten CRADLE-OF-FILTH-Track (der erste nicht schwedische Einfluss, den ich hier finde).
Ebenso wie der Prolog verfügt auch der letzte Akt 'Epilogue - The Lord Of Sin' über ein ziemlich lahmen Auftakt, der wohl verstörend klingen soll. Nichtsdestotrotz ist das folgende Stück ein netter Ausklang für das Album. Denn auch ohne Gesang entsteht hier eine intensive Atmosphäre, die die durch klirrende Gitarren und ein extrem langsames Verhallen der Musik die Zimmertemperatur um mindestens 13°C senkt.
Damit bleibt auch ein insgesamt guter und solider Eindruck hängen. Auch wenn GRABAK nicht gerade vor Selbstständigkeit strotzen, kann man in diesem Fall den alten Grundsatz anwenden "Besser gut nachgemacht, als schlecht selbstgemacht". Immerhin ist die schwedische Schwarzheimer-Szene auch nicht das schlechteste Quell für Inspirationen. Von daher kann man jedem Fan dieser Stilrichtung diese deutsche Band beruhigt ans Herz legen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner