GRABAK - The Serpent Within Paradise
Mehr über Grabak
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- CCP Records/SPV
- Release:
- 22.09.2003
- Prologue (The Heritage)
- Lucifugus
- The Serpent Within Paradise I (Of Men`s First Fall)
- Der Antichrist
- Bloodspawn
- Saxonia (743-807)
- Lillith (The Dark Side Of The Light)
- The Serpent Within Paradise II (Of Men`s Final Disobedience)
- Inferno
- Epilogue (The Dark Lord`s Return)
Das 99er Debütwerk "Der Prophet des Chaos" der Leipziger Black Metaller von GRABAK befindet sich in irgendeinem Winkel meines CD-Schrankes und wird dort auch wahrscheinlich nicht mehr so schnell herausgekrant werden. Als viel zu durchschnittlich, bisweilen sogar richtig schwach stellte sich diese Scheibe heraus. Daher hätte ich auch nicht damit gerechnet, noch einmal mit dieser Truppe konfrontiert zu werden. Tja, so kann man sich irren, denn heute liegt mir der mittlerweile dritte Output "The Serpent Within Paradise" zur Rezension vor und wie sich herausstellt, haben GRABAK hart an sich gearbeitet und sich im Vergleich zum Debüt um einen hohen Prozentsatz steigern können.
Und trotzdem hat "The Serpent Within Paradise" es nicht geschafft über die mittlere Durchschnittsmarke emporzusteigen. Denn obwohl man in Sachen Songwriting und Prouktion kräftig zulegen konnte, klingen viele Parts noch immer zu unausgereift. Speziell die ersten Nummern lassen durch die monotonen Lead-Gitarren und das stumpfe Vollgas-Geknüppel schnell Langeweile aufkommen. Für Variation bleibt kaum Platz, immer wieder wird stur drauflos geholzt. Auch das quäkende Gekreische von Frontmann Jan strapaziert die Nerven bis an deren Grenzen.
Wie durch ein Wunder bekommen GRABAK aber nach einigen Songs die Kurve, so dass nach `Bloodspawn´ alle Nummern das Prädikat "gelungen" verdienen. Endlich gibt es mal flüssige Tempowechsel, das einseitige Gekeife verwandelt sich in akzeptable Screams und auch die dezenten Melodieeinsätze der Lead-Gitarren beginnen zu zünden. Gerade die thrashigen Passagen aus `Inferno´ sowie das Riffgewitter im Mittelpart des zweiten Teils des Titelsongs wissen zu begeistern und zeigen, wozu GRABAK prinzipiell fähig wären.
Doch warum muss man bis zur Hälfte der CD warten, bis man endlich besseres Material serviert bekommt? Wieso verschwendet man wertvolle Zeit (immerhin knapp 20 Minuten) bis man das Potenzial völlig ausschöpft und dem Fan auch eine adäquate Gegenleistung für sein hartverdientes Geld liefert?
Im Endeffekt ist dies echt ärgerlich, da hier durchaus songwriterisches und technisches Talent zu erkennen ist, welches man in der ersten Halbzeit einfach so wegschmeißt. So bleibt "The Serpent Within Paradise" ein zwiespältiges Album, welches aber den Namen GRABAK zurück auf meine Black Metal-Landkarte holt, von der er eigentlich schon ein paar Jahre verschwunden war.
Trotzdem erhoffe ich mir von der nächsten Platte eine weitere gravierende Steigerung.
Anspieltipps: Bloodspawn, Lillith (The Dark Side Of Light), Inferno
- Redakteur:
- Björn Backes