GRAFJAMMER - De Tyfus, De Teerling
Mehr über Grafjammer
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Folter Records / Alive
- Release:
- 10.01.2025
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Dreckig und dreckiger - Black Metal aus den Niederlanden wie gehabt!
Hätte sich Marko Tervonen vor einigen jahren dazu durchgerungen, THE CROWN in die Black-Metal-Ecke zu schieben, hätte man am Ende sicherlich einige Parallelen zu GRAFJAMMER erkennen können. Mixt man nämlich die offensichtlichen Einflüsse von CELTIC FROST und VENOM mit dem derben, dreckigen Fast-Forward-Sound der niederländischen Raufbolde, könnten die schwedischen Heroen sicherlich schnell ein Wörtchen mitreden, wenn es um die finale Produktion und auch den extrem verrohten Mix geht, den die Band auch auf "De Tyfus, De Teerling" zur Schau stellt.
Überhaupt tanzt GRAFJAMMER ein wenig aus der Reihe, wenn es um die traditionsreiche Geschichte des holländischen Black Metals geht, weil hier ein gewisser punkiger Ur-Spirit eine Rolle spielt und auch so manche Todesblei-Zutat gerne mal verwendet wird, um das schmutzige Gemisch zu vervollständigen. Doch letztendlich macht das den Sound auch auf dem neuen Album nur noch sympathischer, zumal einige landestypische Ingredienzien bewahrt werden. Dass die Band nämlich immer noch in der Muttersprache unterwegs ist, gerne auch mal etwas grobschlächtiger zur Attacke bläst und man sich womöglich auch von Truppen wie DEADHEAD hat inspirieren lassen, ist auch diesmal ein wiederkehrendes, vertrautes Thema, mit dem sich die Truppe einige Sympathiepunkte erspielt. Und dass es auf "De Tyfus, De Teerling" insgesamt noch eine Spur verderbter zugeht als auf den bisherigen Releases, steigert den vermeintlichen Spaßfaktor (wenn es den im Black Metal überhaupt gibt) noch einmal deutlich. Denn die räudigen Abfahrten kicken gewaltig, die raue Produktion setzt noch mal konsequent einen drauf, und die als Kontrapart eingefügten, nahezu epischen Parts, die mit Keyboard-Untermalung sogar manches DIMMU BORGIR-Album aus der Vorzeit streifen würde, sorgen für eine sehr angenehme Kontrastwirkung, die viele frische Black-Metal-Bands so gar nicht mehr auf dem Schirm haben.
Insofern bleibt GRAFJAMMER auf "De Tyfus, De Teerling" auch etwas sehr Eigenständiges, eine ständige Quelle der Ursprünglichkeit, aber zuletzt auch eine Energie, von der man sich gerne greifen lässt. Natürlich wird die Band damit nicht den Konsens bedienen, aber das dürfte auch nicht das erklärte Ziel gewesen sein. Stattdessen befriedigt man Freunde der heimischen Szene mit einem weiteren, sehr eigensinnigen Release, dessen Paralellen zu den älteren THE CROWN-Veröffentlichungen erst den Charme ausmacht. Unterhaltsam, dreckig, ja, einfach gut!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes