GRAFJAMMER - De Zoute Kwel
Mehr über Grafjammer
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Folter Records / Alive
- Release:
- 18.12.2020
- Jajempriester
- Affreus. Infaam. Abject.
- Zelfverminkers & spiritusdrinkers
- De bijlman van trecht
- De bakboordshand
- Bijbelgordelgesel
- De kinderen branden
- Maak het kort
- Kolkgat
Ein gutes Genre-Album.
In den letzten Jahren wurden wir im Black Metal mit vielen hochklassigen Bands aus den Niederlanden verwöhnt. Alleine schon die Outputs von WEDERGANGER, KWADE DROES oder VERWOED (ebenfalls aus Utrecht, hier trommelt Schlagzeuger Jahwe live) bestechen durch ihre Eigenständigkeit, sodass neue Töne unserer westlichen Nachbarn immer mit Vorfreude vernommen werden. GRAFJAMMER ist zwar nicht mehr taufrisch im Geschäft (das erste Demo wurde 2012 veröffentlich, 2015 dann eine erste Full Length), war mir aber bislang noch kein Begriff.
Der Stil GRAFJAMMERs wird als Mischung aus Black Metal und Necrorock beschrieben, was man definitiv so stehen lassen kann. Der Rock'n'Roll-Einschlag von 'Jajempriester' oder 'De bijman van trecht' schielt nämlich keineswegs in Richtung Black'n'Roll, auch wenn das für nicht einschlägig vorgeschädigte Ohren vielleicht nicht ganz so logisch erscheint. Doch der Kreis schließt sich, wenn man hier ganz richtig auf Einflüsse aus der ersten und zweiten Welle tippt. Die BATHORY-Kante gefällt mir wirklich gut, auch wenn die "under The Sign Of The Black Mark"-Gedächtnissriffs bei weitem nicht so fies rüberkommen wie beim Original.
In seiner Gesamtheit macht 'De Zoute Kwel' schon viel Spaß und fordert auch einige Durchgänge, um sich vollständig erschließen zu lassen. Hier scheitert es also glücklicherweise nicht wie bei vielen artverwandten Bands daran, dass die üblichen Klischees rauf- und runtergeritten werden, bis man sie nicht mehr hören kann. Der klangliche Schmelztigel, der fest verankert in der Tradition der 90er-Bewegung steht, wird den Black Metal zwar nicht in eine neue Zeitrechnung katapultieren, ist aber auch weit davon entfernt, altbacken zu wirken. Ein gutes Genre-Album, das keinerlei Überbau oder esoterischen Mummenschanz benötigt. 37 gute Minuten ohne wirklichen Ausfall.
Anspieltipps: Jajempriester, Maak het kort
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Nils Macher